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Mögliche Bienenbedrohung: Asiatische Hornisse auf Europatour

Eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten. / Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild
Eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten. / Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild

Eine asiatische Hornissenart breitet sich aktuell in Europa aus. Den Süden Deutschlands hat sie bereits erreicht. In Sachsen wurde sie bislang noch nicht gesichtet. Eine Frage der Zeit?

Leichte Beute: Wenn Bienen von der Bestäubung zurückkehren, lauert sie schon vorm Bienenstock. Für sie sind die voll beladenen Bestäuber gleich ein doppelter Leckerbissen. Die Rede ist von der Asiatischen Hornisse. Diese stammt ursprünglich aus Südostasien. Seit ein paar Jahren wird sie immer häufiger auch in Deutschland entdeckt. In Sachsen allerdings noch nicht. Das sei aber nur eine Frage der Zeit, sagt Marion Loeper vom Dresdner Imkerverein vor dem Weltbienentag am 20. Mai.

«Im Gegensatz zu unserer heimischen Hornisse sind sie in der Lage, wie ein Hubschrauber in der Luft stehen zu bleiben.» Auffällig sei auch, dass sie rückwärts fliegen könnten. Anders als die Europäische Wespe oder Europäische Hornisse mache die asiatische Hornisse auch Jagd auf Bienen. «Die einen sagen, sie überfallen nur schwache Bienenvölker. Die anderen sagen, sie stellen eine Bedrohung für alle dar.» Wie gefährlich die asiatische Hornisse für die heimischen Bienenvölker wirklich ist, könne Loeper zum aktuellen Zeitpunkt nicht einschätzen, da die Datenlage in Deutschland noch zu dünn sei.

Die sogenannte Vespa velutina ist im Vergleich zur Europäischen Hornisse etwas kleiner und hat einen überwiegend dunklen Körper sowie einen schwarzen Kopf mit gelber Vorderseite. Erstmals trat sie im Jahr 2004 in Frankreich auf. Inzwischen gibt es Nachweise in Spanien, Italien, Schweiz, Belgien und den Niederlanden. In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse erstmals 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen. Loeper geht davon aus, dass das Insekt vor allem warme und trockene Gegenden mag und sich deshalb in etwas kälteren Regionen nur schleppend verbreitet.

Die Europäische Union hat die Asiatische Hornisse als invasive Art eingestuft, die gemeldet und bekämpft werden muss. Loeper zufolge sei am wichtigsten, die Nester der Tiere ausfindig zu machen, damit diese entfernt werden könnten. «Das sollte man aber grundsätzlich den Fachleuten überlassen», sagt Loeper. Laien hingegen sollten Hinweise zum Monitoring lediglich melden - am besten mit einem Foto und dem Standort des Fundes. Hinweise nimmt die sächsische Umweltbehörde entgegen.

Das sächsische Landesumweltamt will das Schadpotenzial der Asiatischen Hornisse zunächst abwarten und schauen, wie sich das Insekt verhält - sollte es den Weg nach Sachsen finden. Eine Bekämpfungsstrategie gäbe es zunächst nicht.

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