Die Europäische Wildkatze ist ins Vogtland zurückgekehrt. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Sachsen mitteilte, konnten bei einem aktuellen Monitoring erstmals seit Jahren wieder Tiere nachgewiesen werden - darunter auch ein Weibchen.
Die Tiere galten in Sachsen lange Zeit als ausgestorben. Erste Nachweise im Vogtland gab es 2009, in den vergangenen Jahren blieb das Monitoring dort jedoch erfolglos. In diesem Frühjahr brachte der BUND im Rahmen des Projekts «Wildkatzenwälder von morgen» neue Lockstöcke entlang der Grenze zu Thüringen aus. Anhand genetischer Analysen von Haarproben konnten nun zwei Individuen bestätigt werden.
Warum das Weibchen besonders wichtig ist
«Besonders erfreulich ist der Nachweis des Weibchens. Wildkatzenweibchen haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, da sie für die Jungenaufzucht allein zuständig sind und dafür viele Verstecke benötigen», sagte Projektleiterin Almut Gaisbauer. Ob sich bereits eine stabile Population etabliert habe, sei noch unklar.
Der Leiter des Forstbezirks Plauen, Bert Schmieder, sprach von einem «überaus erfreulichen Signal und zugleich einer Bestätigung unserer Maßnahmen und Förderung zum naturnahen Waldumbau».
Waldwege für die Wildnis von morgen
Um den Tieren langfristig eine Ausbreitung zu ermöglichen, hatten der BUND Sachsen und der BUND Thüringen am Montag in Plauen ein Dialogforum mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Interessengruppen organisiert. Auf dieser Grundlage soll nun eine Machbarkeitsanalyse für Wanderkorridore erstellt werden.
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