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Bergfink und Co.: Weniger Vögel in Sachsens Gärten gesichtet

Eine Blaumeise sitzt auf einem Ast. / Foto: Christophe Gateau/dpa
Eine Blaumeise sitzt auf einem Ast. / Foto: Christophe Gateau/dpa

Wald- und Wintervögel waren rar: Der Naturschutzbund hat die Ergebnisse seiner Mitmachaktion «Stunde der Wintervögel» veröffentlicht. Viele Vogelarten waren demnach seltener anzutreffen.

In sächsischen Gärten wird in diesem Winter weniger gezwitschert als sonst. Sperlinge, Meisen und Amseln - sie alle wurden bei der alljährlichen Mitmachaktion «Stunde der Wintervögel» im Januar seltener gemeldet als noch vor einem Jahr. 4965 Teilnehmende zählten im Freistaat insgesamt 112.450 Vögel, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen des Naturschutzbundes (Nabu) hervorgeht. Pro Garten wurden demnach rund 35,9 Vögel beobachtet. 2022 waren es etwa 37,3. Auch 2021 beobachteten die Menschen in Sachsen mehr Vögel in ihren Gärten, nämlich durchschnittlich rund 39,1.

Grund für den Rückgang könnte laut Nabu sein, dass typische Wintervögel wegen der milden Temperaturen in ihren Brutgebieten in Nord- und Osteuropa blieben. Das treffe etwa auf den Bergfink zu. Dass auch Waldvögel - darunter Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer - seltener gemeldet wurden, könne daran liegen, dass es sich bei 2022 um ein sogenanntes Mastjahr handelte. In Mastjahren produzieren manche Baumarten deutlich mehr Früchte als sonst, wodurch Waldvögel mehr Nahrung finden und somit seltener den Wald in Richtung der Städte verlassen. Im zurückliegenden Jahr sorgten vor allem Eichen und Buchen für reichlich Nahrung.

In einem Mastjahr weniger Waldvögel zu sichten, sei zwar eigentlich unproblematisch, so der Nabu Sachsen. Allerdings habe die Häufigkeit von Mastjahren in den vergangenen Jahren zugenommen, wofür die Klimakrise verantwortlich sein könnte. Mehr Mastjahre, so die Befürchtung, könnten die Bäume langfristig schwächen und somit zu einem Problem für Waldvögel werden.

Noch deutlicher als die Zahl der Vögel pro Garten ist in Sachsen die Zahl der Teilnehmenden an der Zählung zurückgegangen. Hatten 2021 noch 13.145 und 2022 insgesamt 9751 Vogelfreundinnen und -freunde Ausschau gehalten, waren es im Januar 2023 noch 4965. Dennoch freue man sich, dass trotz des nasskalten Wetters im Aktionszeitraum knapp 5000 Menschen teilnahmen, sagte Nabu-Pressesprecherin Katharina Schröder.

Einige Vogelarten konnten dem allgemeinen Trend im Freistaat übrigens ein Schnippchen schlagen. So zum Beispiel der Stieglitz, der um rund 35 Prozent häufiger gemeldet wurde als 2022. Noch besser scheint es der Saatkrähe zu gehen: Bei diesem Vogel schnellten die Sichtungen in Sachsen um etwa 40 Prozent in die Höhe.

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