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Sandhausen-Klatsche: Dynamo braucht neue Lösungsansätze

0:4 verloren, aber dennoch von den eigenen Fans gefeiert: Es war wohl das Einzige, was den Zweitliga-Kickern der SG Dynamo Dresden einen rabenschwarzen Samstag zumindest noch ein wenig erhellen konnte. «Großen Dank dafür an den K-Block. Da bekommst du 0:4 auf die Fresse und wirst gefeiert als, hättest du 4:0 gewonnen», sagte Uwe Neuhaus nach der bitteren Pleite seiner Mannschaft gegen den SV Sandhausen am Samstag.

Dynamos Cheftrainer hatte zuvor in 90 Minuten nicht viel gesehen, was diese Reaktion gerechtfertigt hätte. Das Spiel seiner Mannschaft war geprägt von Fehlpässen, unkontrollierten Ballannahmen, Ideenlosigkeit im Angriffs- sowie Nachlässigkeiten im Defensivspiel.

So verwunderte es auch nicht, dass Marco Hartmann nach der Partie deutliche Worte fand. Angesprochen auf die positive Reaktion der Anhänger, sagte der Dynamo-Kapitän: «Das tut gut, darf man aber nicht dazu nutzen, dass das Spiel schnell abgehakt wird. Das darf gern jedem einzelnen Spieler noch etwas wehtun.»

Der 29-Jährige ärgert sich über das Auftreten des Vorjahres-Fünften, bemängelt vor allem die Absicherung im eigenen Angriffsspiel sowie das taktische Verhalten bei allen drei Gegentoren im zweiten Durchgang. «Einfach nur katastrophal und desolat, das darf nicht passieren», sagte der Mittelfeldspieler.

5-2-System um, ließ sein Team über 90 Minuten Mann gegen Mann verteidigen, wogegen die Hausherren keine Mittel fanden. Die sonst so typische Ballzirkulation verpuffte bereits im Ansatz, weil es an freien Anspielstationen fehlte. Häufig blieb nur der Pass zurück zu Keeper Marvin Schwäbe, der letztlich auf den langen Ball zurückgreifen musste.

«Wir konnten nicht von hinten rausspielen, weil dir immer einer jeden Millimeter nachgelaufen ist», analysierte Patrick Möschl, dessen vermeintlicher Ausgleichstreffer für große Diskussionen sorgte. Denn Schiedsrichter Timo Gerach hatte die Partie zuvor wegen eines Fouls an Dynamo Stürmer Lucas Röser im eigenen Strafraum abgepfiffen und damit den Dresdnern einen Vorteil verwehrt.

«Am Ende ein gravierender Fehler, von denen wir aber noch viel mehr gemacht haben», sagte Hartmann. Auch Neuhaus wollte keine Schuld beim Schiedsrichter suchen, dennoch waren sich alle Beteiligten sicher, dass der Ausgleich zumindest noch einmal einen Schub gegeben hätte.

Der 57-Jährige und sein Team müssen nun Lösungen finden. Denn die Partie offenbarte die Schwachstellen des Dresdner Spiels. Auch weil das von Neuhaus bevorzugte offensive 3-4-3-System anfällig für schnelle Tempogegenstöße ist, so wie sie Sandhausen dreimal eiskalt nutzte.

Schon in der Vorbereitung kassierte Dynamo in sieben Testspielen 15 Gegentreffer. In drei Ligapartien und im Pokal sind es bereits acht. «Wir können ja Plan A bis Z in der Tasche haben, auf dem Platz sortieren wie wir wollen. Wenn der Gegner Mann gegen Mann spielt, muss man sich durchsetzen. Und das ist es, was wir besser machen müssen», betonte Neuhaus. Am besten gleich nächsten Sonntag in Bochum.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Thomas Eisenhuth