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Freude auf Pistazieneis: Tedesco will siegen und genießen

Ein Spielball liegt auf dem Rasen. / Foto: Stuart Franklin/Getty Images Europe/Pool/dpa/Symbolbild
Ein Spielball liegt auf dem Rasen. / Foto: Stuart Franklin/Getty Images Europe/Pool/dpa/Symbolbild

Sein geliebtes Pistazieneis dürfte sich Domenico Tedesco höchstens als Belohnung gönnen. Am Tag vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League beschäftigt den Trainer von Bundesligist RB Leipzig vor allem die mögliche Taktik von Gegner Atalanta Bergamo und ein wenig Vorfreude auf den Auftritt in seinem Geburtsland. «Es riecht überall nach Fußball. Damit meine ich, dass die Stadien schon etwas älter sind, die Flaggen des Clubs in den Fenstern hängen, man die Tradition spürt», schwärmte Tedesco am Mittwoch.

Im Oktober war der 36-Jährige zuletzt im Gewiss-Stadium von Atalanta, schaute sich ein Spiel gegen Udinese Calcio an - und schwärmte am Ende von der Stadionwurst. «Wenn man reinkommt, gleich rechts ist die Würstchenbude», erklärte der in Rossano im Süden Italiens geborene Tedesco.

Kulinarische Genüsse stehen aber erst einmal im Hintergrund. Schließlich will Leipzig erstmals ins Halbfinale der Europa League einziehen, gilt aufgrund der aktuellen Heimschwäche Bergamos am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) sogar als leichter Favorit. Das 1:1 aus dem Hinspiel ist aufgrund der abgeschafften Auswärtstorregel kein Nachteil mehr. Und RB ist seit zwölf Spielen ungeschlagen, so etwas macht locker und selbstbewusst. Personell muss Tedesco fast keine Abstriche machen, nur Amadou Haidara ist immer noch nicht fit.

Als rechtzeitige Warnung vor dem großen Abend empfand man das überraschende Aus von Bayern München in der Champions League. «Man sieht jedes Jahr, dass der Favorit scheitert oder ein Spiel noch gedreht wird. In einem Wettbewerb wie dem Europapokal kann alles passieren», sagte Stürmer Yussuf Poulsen. Als großer Favorit waren die Bayern am Dienstag an Villarreal gescheitert. Bergamo ist zwar kein krasser Außenseiter gegen RB, weiterkommen wollen die Sachsen trotzdem.

Für Leipzig wäre es der erste Einzug in das Halbfinale der Europa League. «Das hat eine große Bedeutung», betonte Poulsen. «Wir wollen probieren, in einem Endspiel die Möglichkeit auf einen Titel zu haben.» Zuletzt stand Leipzig im April 2018 im Viertelfinale der Europa League, scheiterte jedoch deutlich bei Olympique Marseille.

Um das in Bergamo zu verhindern, müsse seine Mannschaft laut Tedesco «vieles besser machen» als vor einer Woche daheim. «So viel zugelassen wie in diesem Spiel haben wir selten», sagte der 36-Jährige. Man habe extrem viele Fehler ohne Druck und ohne Fremdeinwirkung begangen. Das soll am Donnerstag verbessert werden.

Tedescos Amtskollege Gian Piero Gasperini wollte sich am vergangenen Wochenende nicht in die Karten schauen lassen und rotierte gleich auf mehreren Positionen. Sogar der Ersatztorhüter durfte Spielpraxis sammeln. «Wir wissen aber, dass Gasperini gute Spieler zur Verfügung hat», sagte Tedesco. Ein paar mehr Sorgen als RB haben sie in Bergamo allerdings schon. So ist der Einsatz von Kapitän Rafael Toloi und von Mittelfeld-Stratege Remo Freuler fraglich.

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