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Hoffnungsblase geplatzt: Aue kaum mehr zu retten

Malcolm Cacutalua von Erzgebirge Aue liegt nach dem Spiel auf dem Rasen. / Foto: Matthias Balk/dpa
Malcolm Cacutalua von Erzgebirge Aue liegt nach dem Spiel auf dem Rasen. / Foto: Matthias Balk/dpa

Selbst die Berichterstatter der Auer Website haben sich mit dem Abstieg des FC Erzgebirge abgefunden. Auch das Spiel in Ingolstadt verlief nach einem Muster, das sich die ganze Saison schon wiederholt. Die Drittliga-Planungen dürften intensiviert werden.

Sören Gonther brachte es auf den Punkt. «Es ist einfach zum Heulen», sagte der Abwehrspieler des FC Erzgebirge Aue nach dem 2:3 (0:2) beim Zweitliga-Schlusslicht FC Ingolstadt am Freitagabend. Statt die womöglich letzte Chance in Sachen Ligaverbleib zu nutzen, ging Aue wieder leer aus. Wieder in der Nachspielzeit. Wie so oft in dieser Saison. «Und deshalb muss man resümieren, dass wir zurecht da stehen, wo wir stehen», sagte Gonther in der ARD.

«Es ist Kopfsache», sagte Trainer und Sportdirektor Pavel Dotchev. Fünfmal musste der FC Erzgebirge in dieser Spielzeit Punkte abgeben, weil die Profis nicht bis zum Schlusspfiff konzentriert blieben. Auch in Ingolstadt brachten sich die Sachsen um den Lohn für den Aufwand, den sie betrieben.

Nach einer Roten Karte für Princee Owusu wegen einer Tätlichkeit nach sechs Minuten und einem Ingolstädter Doppelschlag durch Patrick Schmidt (24.) und Visar Muslia (28.) waren alle Auer Pläne über den Haufen geworfen. Dotchevs Ankündigung, egal wie die Tabellenkonstellation aussieht, bis zum letzten Spiel nicht aufzugeben, erfüllte das Team. Nicht unbedingt mit schönem Fußball, aber mit Kampf. Und immerhin dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Treffer von Antonio Jonjic (69.) und Gonther (89.).

«Die Rote Karte war schon ein Faktor», sagte Dotchev. Nicht nur, weil damit der Matchplan ad acta gelegt werden musste. «Uns fehlte ein kopfballstarker Spieler im Zentrum», sagte der Auer Trainer. Zwei Gegentore fielen nach Standards. Dotchev haderte nach der Partie mit der Entscheidung des Schiedsrichters. «Wenn das eine Rote Karte gewesen ist, dann müsste es in jedem Spiel zehn geben. Ein Kontakt war da, keine Frage, aber es war kein Schlag.»

Egal ob nun berechtigt oder nicht: Ob Aue auch in voller Mannschaftsstärke gewonnen hätte, steht auf einem ganz anderen Blatt. Zu sehr ähnelte der Spielverlauf zig Partien in den vergangenen Monaten. Rückstand, Aufholphase, später Genickschlag. «Es war ein Deja-vu-Erlebnis», befand Gonther.

Was bleibt nun noch für die Erzgebirger? Das Wissen, eigentlich in dieser Liga mithalten zu können. Aue kann fast jedem Gegner Paroli bieten, leistet sich aber immer wieder Unkonzentriertheiten und ist im Angriff zu harmlos. All das muss der Sportdirektor Dotchev nun bei der Kaderplanung - zu ganz großer Sicherheit für die 3. Liga - berücksichtigen. Dafür sollten sie sich wenigstens intern zeitnah mit einem neuen Trainer einig werden und danach das Personal aussuchen. Trotz der Fast-Aussichtslosigkeit in Liga zwei bleibt viel zu tun im Lößnitztal.

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