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FCM zu abgezockt: Erster Sieg in Dresden nach 25 Jahren

Magdeburgs Jean Hugonet (3.v.l.) trifft zum 1:0. / Foto: Robert Michael/dpa
Magdeburgs Jean Hugonet (3.v.l.) trifft zum 1:0. / Foto: Robert Michael/dpa

Lange musste der 1. FC Magdeburg auf diesen Tag warten. Der Club holt nach 25 Jahren wieder einen Sieg in Dresden. Dynamo wiederum zahlt erneut viel Lehrgeld.

Der 1. FC Magdeburg hat seinen Saisonstart in der 2. Fußball-Bundesliga gerettet und den von Dynamo Dresden gründlich vermiest. Beim 2:1-Sieg - dem ersten Erfolg in Dresden nach 25 Jahren - zeigten sich die Gäste abgezockt und eiskalt vor dem gegnerischen Tor, während die Gastgeber an ihrer Ideenlosigkeit scheiterten. Jean Hugonet (28. Minute) hatte die Magdeburger per Kopf in Führung gebracht. Christoph Daferner (44.) markierte den Ausgleich, Martijn Kaars (45.+1) gelang die erneute Gäste-Führung, die bis zum Ende Bestand hatte.

Während FCM-Trainer Markus Fiedler die Mannschaft aufs Feld schickte, die vor einer Woche gegen Eintracht Braunschweig 0:1 verloren hatte, reagierte Dynamo-Coach Thomas Stamm auf die eklatanten Abwehrschwächen bei der 2:3-Niederlage in Fürth. Gleich vier Neue schickte er in den 71. Pflichtspiel-Elb-Clásico, wobei mit Alexander Rossipal, Aljaz Casar und Claudio Kammerknecht drei Defensivakteure ihren Startelf-Platz verloren.

Dynamo-Coach Stamm hadert: «Nicht effektiv genug»

Und dennoch verlor Dynamo wegen Schwächen in der Hintermannschaft. «Fünf Gegentore in drei Halbzeiten sind eindeutig zu viel», sagte Dynamo-Schlussmann Tim Schreiber, während Niklas Hauptmann betonte: «Wir müssen aus diesen Spielen und Situationen lernen. Im Moment ist es aber sehr enttäuschend.» 

Dynamo-Trainer Stamm bemängelte die zu große Passivität in der eigenen Verteidigung vor den beiden Treffern. «Aber auch in der Offensive waren wir nicht effektiv genug. Die Chancen, Punkte mitzunehmen, waren da.»

Torschütze Hugonet mit Wiedergutmachung

Magdeburgs Torschütze Hugonet freute sich, dass er seinen Fehler aus der Partie gegen Braunschweig, als er das 0:1 mitverschuldet hatte, wiedergutmachen konnte. «Ich wollte den Fans etwas zurückgeben», sagte der Abwehrspieler. 

FCM-Coach Fiedler erklärte, dass der Sieg glücklich gewesen sei: «Auch wegen der Chancenverteilung, aber sicher nicht unverdient. Wir sind zu früh in den Verwaltungsmodus gegangen. Deshalb wurden Herz und Leidenschaft in der Schlussphase notwendig.»

Beide Mannschaften neutralisieren sich zu Beginn

Wer zunächst mit einem Angriffsfeuerwerk der Gastgeber gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Aus den Fürth-Erfahrungen mit den zwei schnellen Gegentoren klug geworden, versuchte Dynamo erst einmal Sicherheit in seine Aktionen zu bekommen. Das gelang auch deshalb, weil Magdeburg zwar ziemlich hoch stand, ein konsequentes Pressing aber erst nach einer Viertelstunde begann.

So neutralisierten sich beide Mannschaften lange Zeit, das Spiel fand zwischen den Strafräumen statt. Chancen ergaben sich deshalb zwangsläufig nur aus Fehlern im Spielaufbau, von denen es zunächst aber auch wenige gab. Die größte Gelegenheit hatten die Gäste nach einem Konter, doch die Eingabe von Lubambo Musonda (23.) wurde im letzten Moment von der Dresdner Abwehr vor Laurin Ulrich geblockt.

Der Führungstreffer des FCM fiel praktisch aus dem Nichts. Baris Atik brachte eine Ecke scharf auf den kurzen Pfosten, Hugonet war mit dem Kopf zur Stelle, der Ball fand den Weg vom Pfosten ins Tor. Die Führung spielte dem Matchplan der Gäste in die Karten, die nun immer wieder versuchten, mit langen Pässen in die Tiefe die Dynamo-Abwehr auszuhebeln.

Turbulente Schlussphase der ersten Hälfte

Die Sachsen bemühten sich danach, Kontrolle zu bekommen, der FCM aber verteidigte abgezockt, ließ in Tornähe praktisch nichts zu. Bis zur 44. Minute, als Sascha Risch aus 18 Metern flach abzog, Dominik Reimann im Magdeburger Tor nur nach vorn abprallen lassen konnte und Daferner abstaubte. Doch das war es noch nicht in Hälfte eins. Wieder versetzte Atik die Dynamo-Hintermannschaft, Kaars reagierte am schnellsten und hatte keine Mühe, zu vollenden.

Nach der Pause spielten die Hausherren offensiver, was Magdeburg Konterchancen eröffnete. Nollenberger (50.) fand bei einem schnellen Gegenangriff über Atik Kaars am langen Pfosten, der ganz knapp verpasste. Nach 62 Minuten vertändelte Kofi Amoako eine Dynamo-Gelegenheit am gegnerischen Strafraum, im Gegenzug scheiterte Musonda an Schreiber im Dresdner Gehäuse. Auch in der 67. Minute war der Keeper der Gastgeber zur Stelle, als Kaars allein vor ihm auftauchte. 

Hauptmann bringt neuen Schwung ins Dynamo-Spiel

Das Dresdner Spiel wurde durch die Einwechslung von Hauptmann zielstrebiger. Ein Schuss von Lukas Boeder (68.) aus zentraler Position war allerdings zu hoch angesetzt. Glück hatten die Gastgeber, dass ein vermeintliches 1:3 von Kaars (74.)vom VAR wieder einkassiert wurde. Mit fortschreitender Spielzeit ergaben sich immer mehr Chancen. Jonas Oehmichen (79.) köpfte über den Kasten. In der turbulenten Schlussphase rettete die FCM-Abwehr mehrmals gegen einschussbereite Dresdner, die nach Fürth erneut viel Lehrgeld zahlten.

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