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Dynamo enttäuscht gegen Aue und taumelt in Richtung 3. Liga

Aues Nicolas Kühn (l) erzielt gegen Dynamos Torwart Kevin Broll das Tor zum 0:1. / Foto: Robert Michael/dpa
Aues Nicolas Kühn (l) erzielt gegen Dynamos Torwart Kevin Broll das Tor zum 0:1. / Foto: Robert Michael/dpa

Langsam wird es unheimlich! Auch im 17. Versuch in Serie hat Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden nicht gewonnen. Im Sachseen-Duell gegen den FC Erzgebirge Aue verloren die Elbestädter mit 0:1 (0:0). Das goldene Tor erzielte Nicolas Kühn (53.) nach dem Seitenwechsel. Eigentlich hatten die Dresdner sich vorgenommen, vor den Relegationsduellen mit dem FC Kaiserslautern am 20. und 24. Mai noch einmal Selbstvertrauen zu tanken. Deren neuer Trainer, Dirk Schuster, dürfte bei seinem Besuch im Rudolf-Harbig-Stadion jedoch nur wenig Angsteinflößendes mitgenommen haben.

«Ich bin bedient. Die erste Halbzeit war noch einigermaßen in Ordnung. Die zweite Hälfte war viel zu wenig und eines Derbys nicht würdig», sagte Dynamo-Kapitän Tim Knipping. Das einzig Positive sei, dass sich kein Spieler verletzt habe und man nun mit voller Kapelle nach Kaiserslautern fahren könne. «Nur diese Spiele zählen jetzt», sagte Knipping.

Dynamos Trainer Guerino Capretti war ebenso enorm enttäuscht. Ich hatte in den vergangenen Spielen eine positive Entwicklung gesehen, die Mannschaft spielte sich für die Relegation ein. Heute gab es einen Rückschritt. Mir haben Leidenschaft und Intensität gefehlt», sagte der Coach. Sein Gegenüber Pavel Dotchev dagegen freute sich über den Auftritt. «Heute hat 90 Minuten alles gepasst. Die Mannschaft hatte eine super Einstellung, sie hat mich überrascht», sagte der Auer Trainer und Sportdirektor.

Capretti veränderte seine Startelf gezwungenermaßen auf einer Position. Winter-Leihgabe Vaclav Drchal ersetzte den gelbgesperrten Ransford Könisgdörffer im Angriff. Trotz des sportlich untergeordneten Wertes der Partie begannen beide Mannschaften stürmisch und mit viel Elan. Aues Dimitrij Nazarov (4.) hätte seine Farben früh in Führung bringen können. Sei strammer Linksschuss landete jedoch am Querbalken. Nach dieser Aktion riss Dynamo das Heft des Handelns mehr und mehr an sich. Wann immer es gefährlich wurde, hatte Drchal seine Füße im Spiel. Der Tscheche machte viel Druck, tankte sich immer wieder dynamisch über die Außenbahnen durch. Beim letzten Pass in den Strafraum fehlten jedoch sowohl ihm als auch seinen Mitspielern die Genauigkeit.

Mitte des ersten Abschnitte hatte Patrick Weihrauch (24./25.) zwei gute Möglichkeiten, um den Bann zu brechen. Seinen ersten Versuch vergab der Mittelfeldspieler leichtfertig. Dann verhinderte die Querlatte die Dresdner Führung. Im Anschluss an diese Aktionen verflachte das Spiel auf beiden Seiten. Chancen waren Mangelware. Nur einmal wurde es noch gefährlich: Dresdens Schlussmann Kevin Broll (43.) verschätzte sich bei einem Eckball und sorgte damit für ein Durcheinander im eigenen Strafraum.

Dynamo hätte direkt nach der Pause in Führung gehen müssen. Einen Distanzschuss von Paul Will (48.) faustete sich FCE-Keeper Philipp Klewin beinahe ins eigene Tor. Statt zur Seite wehrt der Schlussmann den Ball in hohem Bogen in die Luft. Die Bogenlampe erreichte Christoph Daferner Zentimeter vorm Tor als Erster. Doch anstatt das Spielgerät über die Linie zu drücken, beförderte es Dresdens Topstürmer (13 Tore) mit der Schulter aus der gefährlichen Zone.

Auf der Gegenseite macht es Aue besser. Während Nazarov (52.) mit einem Volleyschuss noch knapp das Tor verfehlte, traf Kühn nach einer Flanke vollkommen alleingelassen artistisch.

Der Treffer gab Aue Rückenwind, Dynamo brauchte einen Moment, um zurück ins Spiel zu finden. Per Kopf hätte Daferner (65.) ausgleichen können, scheiterte jedoch am diesmal stark reagierenden Klewin. In der 70. Minute wechselte Capretti doppelt, brachte Morris Schröter und Panagiotis Vlachodmis. Beide sorgten zwar für mehr Geschwindigkeit auf den Flügeln, wirklich torgefährlich wurde Dynamo jedoch nicht mehr.

Somit beendete Dresden die Rückrunde ohne Sieg. Der Auftritt gegen Aue war insgesamt enttäuschend. Seit Wochen reden Verantwortliche und Spieler davon, dass es Stück für Stück besser wird. Davon war aber nichts zu sehen.

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