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Auer Mannschaft schreibt Bewerbung für Trainer Robin Lenk

Die Mannschaft vom FC Erzgebirge Aue hat am Samstag eine eindeutige Meinung abgegeben: Sie will mit Robin Lenk als Cheftrainer in die weiteren Spiele der 2. Fußball-Bundesliga gehen. Anders ist es kaum zu erklären, dass es bei den Sachsen eine regelrechte Leistungsexplosion gab. Unter Ex-Trainer Thomas Letsch wollte drei Pflichtspiele lang rein gar nichts gelingen, seit der ehemalige Co-Trainer an der Seitenlinie steht, klappt umso mehr. Das war auch am Samstag zu sehen, als die Auer den Aufstiegskandidaten 1. FC Nürnberg souverän mit 3:1 (0:0) bezwangen.

«In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel. Beide hatten viele Chancen. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert und uns das verdient», fasste Stürmer Pascal Köpke treffend zusammen, der mit seinem ersten Saisontor für das zwischenzeitliche 3:0 sorgte. «Wir haben den ersten Dreier gegen eine echte Spitzenmannschaft geholt», meinte ein stolzer Dimitrij Nazarov, der das zweite Tor geschossen hatte. 

Die Fans sahen ein extrem unterhaltsames Spiel mit vielen Chancen. Aue hätte auch mehr als drei Tore schießen können. Doch darüber wollte sich nach Abpfiff niemand beschweren. Viel mehr stand die Frage im Raum, wie es im Lößnitztal weitergehen soll. Schließlich ist Lenk nur ein Interimstrainer. Soll also ein Neuer kommen? Oder doch Lenk zum Chef werden?

Dominik Wydra, der mit seinem wuchtigen Distanzschuss die Auer in Führung gebracht hatte, gab nach Abpfiff eine klare Antwort: «Wenn man die beiden Spiele sieht, die wir unter ihm gespielt haben - wir haben vier Punkte gegen Braunschweig und Nürnberg geholt - sieht man, die Mannschaft funktioniert sehr gut, wir spielen super Fußball. Also stellt sich die Frage für mich nicht».

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Mannschaft kennt Lenk. Der wiederum hat die Philosophie von Domenico Tedesco aufgesaugt und zurück in die Mannschaft getragen. Dazu wäre er schlicht auch die kostengünstigste Lösung. «Lenk wird Teamchef. Das werde ich meinen Kollegen in den Gremien empfehlen», wurde Präsident Helge Leonhardt im Interview mit dem MDR-Hörfunk deutlich.

Auf der anderen Seite hat die ganze Sache mehrere Haken. Zum einen ist Leonhardt persönlich mit Lenk verstrickt, ist dessen Schwiegervater. Zum anderen sind DFL-Auflagen zu erfüllen. Aue braucht nach der Länderspielpause, wenn es auswärts beim FC Ingolstadt weitergeht, einen Trainer mit Fußballlehrer-Lizenz. Die hat Lenk nicht.

Die Lösung für dieses Problem ließe sich finden: Nachwuchsleiter Carsten Müller und U17-Trainer Rastislav Hodul haben die erforderliche Lizenz. Allerdings will der Verein die Kompetenz im Nachwuchsbereich nicht verlieren. Daher ist auch denkbar, dass ein neuer, erfahrener Co-Trainer formal zum Trainer wird, Lenk aber weiter Teamchef bleibt.

Für die kommende Woche ist ein Ergebnis angekündigt. Für was sich die Vereinsführung entscheiden wird, ist offen. Die Spieler haben auf dem Platz jedenfalls ein klares Bewerbungsschreiben formuliert. 

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Swen Pförtner