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Wohnungsverlust verhindern – Diakonie setzt auf Prävention

Mit den sinkenden Temperaturen wächst die Sorge um Menschen, die ohne Wohnung leben oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.  (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa
Mit den sinkenden Temperaturen wächst die Sorge um Menschen, die ohne Wohnung leben oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa

Die Diakonie Sachsen setzt verstärkt auf Prävention, um Wohnungsverlust zu vermeiden. Warum Beratung und Zusammenarbeit mit Vermietern dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Angesichts sinkender Temperaturen fordert die Diakonie Sachsen mehr Einsatz zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit. «Wer seine Wohnung behält, benötigt keine Kältehilfe», erklärte der evangelische Wohlfahrtsverband. Die Einrichtungen der Diakonie stellen zwar für den Winter zusätzliche Übernachtungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten bereit, wollen jedoch die Prävention stärker in den Fokus rücken. Städte, Landkreise und der Freistaat sollten Unterstützungsangebote langfristig absichern und Ausgaben für vorbeugende Maßnahmen erhöhen.

«Unsere Beratungsstellen der diakonischen Wohnungsnotfallhilfe setzen alles daran, einen Wohnungsverlust zu verhindern», sagte die Referentin für Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Sachsen, Rotraud Kießling. Fast die Hälfte der Menschen, die im vergangenen Jahr die Beratungsstellen aufsuchten, habe noch eine eigene Wohnung gehabt. Durch enge Zusammenarbeit mit Vermietern gelinge es häufig, den Verlust einer Wohnung zu verhindern oder einen Wiedereinzug zu ermöglichen.

Versteckte Wohnungslosigkeit bleibt oft unsichtbar

Nach Angaben der Diakonie Sachsen mussten im Freistaat zum Stichtag 31. Januar dieses Jahres 6.885 wohnungslose Menschen untergebracht werden. Zudem seien etwa 15 Prozent der Bevölkerung verdeckt wohnungslos und lebten ohne feste Unterkunft, so Kießling. Damit sind Menschen gemeint, die bei Freunden oder Bekannten unterkommen und nicht offiziell erfasst werden. Das bringe auch für jene Probleme mit sich, die Betroffene vorübergehend bei sich aufnehmen und damit ihre eigenen Mietverhältnisse gefährden.

Wenn der Regelsatz nicht mehr reicht

Als besonders belastend beschreibt die Diakonie die sogenannte Wohnkostenlücke: Die von Jobcentern anerkannten Mietobergrenzen lägen häufig unter den tatsächlichen Mieten. «Viele Betroffene müssen die Differenz aus dem Regelsatz bezahlen. Dadurch bleibt weniger Geld für Lebensmittel, Kleidung oder Strom», sagte Kießling. So entstehe schnell eine Spirale von Zahlungsrückständen bis hin zur Wohnungslosigkeit.

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