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Sorben und Wenden wollen ein eigenes Parlament

Unter den Sorben und Wenden mehren sich die Rufe nach einer eigenen demokratisch legitimierten Volksvertretung. Inzwischen haben mehr als 800 Menschen die Petition für ein «Sorbisches Parlament» unterzeichnet, wie die Organisatoren mitteilten. Anfang März konstituierte sich ein Ältestenrat (Rada Starostow), der die Gründung des Parlamentes befördern soll.

Die Initiatoren streben eine Autonomie der Sorben und Wenden in der Bildung und Kultur an. Sie verstehen sich dabei nicht als Konkurrenz zur Domowina, dem Bund der Sorben, der als Interessenvertreter Vereine und einzelne Personen zusammenfasst. Eine demokratische Legitimation als Vertreter der sorbischen Zivilgesellschaft sprechen die Sejm-Befürworter der Domowina allerdings ab.

Die Politik reagiert bisher eher zurückhaltend. Die Länder Sachsen und Brandenburg verweisen auf bestehende Institutionen und halten sie für ausreichend. «Ich begrüße es ausdrücklich, wenn sich Bürgerinnen und Bürger in unser Gemeinwesen einbringen und ihre Interessen zum Ausdruck bringen. Den Mehrwert eines eigenständigen sorbischen Parlaments gegenüber den bereits bestehenden Interessenvertretungen der Sorben vermag ich jedoch nicht zu sehen», erklärte Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Miriam Schönbach