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Ramelow: Ostdeutsche sollten selbstbewusster sein

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, sitzt im Landtag. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, sitzt im Landtag. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die Ostdeutschen zu mehr Selbstbewusstsein aufgefordert. «Ich finde, sie könnten lauter, kraftvoller und selbstbewusster sein», sagte Ramelow im Interview der «Welt» zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. «Wenn ein Wessi einen Raum betritt, beansprucht er den oft automatisch für sich. Ossis sind oft noch kleinlauter.»

Anstatt des 3. Oktober hätte er sich den 9. November als Gedenk- und Feiertag gewünscht, so der Linke-Politiker. «Es gibt keinen ambivalenteren Tag in der deutschen Geschichte.»

Mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 ging die deutsche Teilung zu Ende. In der Pogromnacht vom 9. November 1938 steckten Nationalsozialisten in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen in Brand und misshandelten und ermordeten jüdische Bürger.

Ramelow kam nach dem Mauerfall aus dem Westen als Gewerkschafter nach Ostdeutschland. Dies sei für ihn «vor allem eine Chance» gewesen, sagte er im «Welt»-Interview. «Ich bin ein Übersetzer. Ich habe gelernt, zuzuhören und mich in beiden Welten zu bewegen.» Die Erfahrungen nach 1990 hätten ihn verändert. Viele Menschen hätten sich damals trotz Widrigkeiten und Knüppeln zwischen den Beinen selbstständig gemacht. Das seien Heldengeschichten, so Ramelow.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, sitzt im Landtag. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa