loading

Nachrichten werden geladen...

Kinderrechte-Index: Sachsen nur im Mittelfeld

Kinderrechte-Index: Sachsen mit Nachholbedarf. (Symbolbild) / Foto: Christoph Soeder/dpa
Kinderrechte-Index: Sachsen mit Nachholbedarf. (Symbolbild) / Foto: Christoph Soeder/dpa

Genügend Kinderärzte, aber zu wenig Mitsprache: Der Kinderrechte-Index zeigt, wo Sachsens Kinder profitieren – und wo dringender Nachholbedarf besteht.

Zu wenig Mitspracherecht und schlechter Betreuungsschlüssel: In Sachsen gibt es Handlungsbedarf bei Kinderrechten. Das geht aus dem «Kinderrechte-Index 2025» hervor, den das Deutsche Kinderhilfswerk in Berlin vorgestellt hat. Demnach liegt der Freistaat im Vergleich der Bundesländer im Mittelfeld und zeigt bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention Licht und Schatten.

Hier gibt es Nachholbedarf

Sachsen sollte das Wahlalter auf Landes- und kommunaler Ebene senken. Im Freistaat dürfen die Menschen generell erst mit 18 Jahren wählen. In einigen Bundesländern ist das Wahlalter bei der Landtags- und Kommunalwahl bereits auf 16 Jahre heruntergesetzt. Zudem sollte durch Fördermaßnahmen die Zahl der repräsentativen Kinder- und Jugendgremien steigen und ein Landesprogramm den Aufbau kommunaler Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut stärker fördern. 

Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk fehlt es im Bildungsbereich an einem gesetzlich verankerten ausdrücklichen Rechtsanspruch auf inklusive Schulbildung. Zudem sei beim Personal-Kind-Schlüssel im frühkindlichen Bildungsbereich noch viel Luft nach oben, hieß es weiter.

Das läuft bereits gut

Sachsen hat laut Index Stärken beim Recht auf Gesundheit und beim Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben. Besonders hervorzuheben sind demnach die gute vertragsärztliche Versorgung mit Kinderärztinnen und -ärzten, die hohe Zahl an Krankenhausbetten in der Kinder- und Jugendmedizin oder die geringe Säuglingssterblichkeit.

Positiv bewertet wurden auch die geringe Armutsgefährdungsquote von Kindern und Jugendlichen sowie die kulturellen Angebote wie Musikschulen und Qualität und Zustand von Schulhof- und Pausenbereichen oder Schultoiletten.

Wer schnitt im Ländervergleich am besten ab?

Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen haben den Angaben zufolge die Kinderrechte am besten umgesetzt. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt wurden unterdurchschnittlich eingeordnet.

Der Kinderrechte-Index 2025 des Deutschen Kinderhilfswerkes zeige deutlich auf, «dass die Chancen der jungen Menschen in unserem Land nicht nur aufgrund ihres Elternhauses, sondern auch regional sehr unterschiedlich verteilt sind», sagte Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne keine Rede sein, vielmehr entscheide der Wohnort darüber, inwiefern Kinderrechte verwirklicht würden.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten