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Landräte wollen geringeren Schutzstatus für den Wolf

Ein Europäischer Grauwolf liegt in seinem Gehege. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild
Ein Europäischer Grauwolf liegt in seinem Gehege. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Angesichts der zunehmenden Population und Schäden fordern Sachsens Landräte die Absenkung des Schutzstatus für den Wolf von derzeit streng auf bedingt. Bei dem an Land und Bund gerichteten Vorstoß geht es nicht um dessen Ausrottung hierzulande, sondern einen besseren Interessenausgleich zwischen Artenschutz und Weidewirtschaft, wie der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) laut Mitteilung vom Mittwoch sagte. Auch Sachsens Jagdrecht müsse angepasst werden und künftig die selektive und kontrollierbare Entnahme von Einzeltieren zur Bestandsregulierung zulassen.

Eine Koexistenz von Wolf, Nutztier- und Wildbestand sei auf Dauer nur mit breiter Akzeptanz in der Bevölkerung möglich, sagte Harig. Der Wolf habe sich von der Grenzregion ausgehend «sprunghaft lokal und überregional» ausgebreitet. Der Schutz von Nutztieren sei unzulänglich und zunehmend unzumutbar, die bereits erfolgte Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht praktisch wirkungslos. «Zu einer Regulation der Wolfsbestände gibt es keine zufriedenstellenden Alternativen mehr.»

Nach Daten des Landratsamtes hat die Zahl der Übergriffe und geschädigten Nutztiere stetig und deutlich zugenommen, es gebe bereits irreversible Schäden an der Kulturlandschaft. So gaben demnach seit 2011 über 80 Prozent der Schafhaltungsbetriebe mittlerer Größe auf. Im Wald ist der Wolf, anders als erhofft mit seiner Einwanderung, demnach nicht nützlich zur Regulierung der Wildbestände: das Muffelwild ausgerottet, der Rehwildbestand vielerorts zurückgegangen und auch das Damwild in Gefahr, so die Behörde. Dafür gebe es bis zu fünf mal größere Rudel und Rotten von Rot- und Schwarzwild - und Schäden in der Landwirtschaft.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH