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Diakonie Sachsen warnt vor Armut in Folge der Pandemie

Symbolbild Corona / pixabay
Symbolbild Corona / pixabay

Die Diakonie Sachsen sieht eine zunehmende Armut in Folge der Corona-Pandemie und warnt vor Kürzungen bei der Schuldnerberatung. Diese müsse angesichts eines steigenden Bedarfs weiter finanziert werden, forderte die zuständige Referentin Rotraud Kießling laut Mitteilung vom Freitag. Seien bisher Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Trennung, Krankheit oder prekäre Beschäftigungsverhältnisse wesentliche Gründe für Ver- und Überschuldung gewesen, könnten nun auch Menschen ihre monatlichen Fixkosten nicht mehr zahlen, für die das bisher undenkbar gewesen sei.

Zugleich musste auch die Diakonie wegen unzureichender kommunaler Finanzierung ihr Beratungsangebot teils reduzieren. «Das kann so nicht bleiben», kritisierte Kießling. Viele Haushalte seien durch Kurzarbeit, Solo-Selbstständigkeit oder Jobverlust in eine massive Schieflage geraten, sie dürften damit nicht alleingelassen werden. Bei steigender Nachfrage brauche es daher eine Verdopplung der Kapazitäten, vor allem im ländlichen Raum. «Jeder Verschuldete, dem nicht gut geholfen werden kann, droht eine zusätzliche Belastung für die Kommunen bei der Sozialhilfe zu werden», mahnte Kießling zum Umdenken.

Bei den Schuldnerberatungsstellen der Diakonie ging die Zahl der Mitarbeiter 2020 von 36 auf 32 zurück, die der dauerhaften Beratungsfälle stieg jedoch - von 3060 im Vorjahr auf 3515. Mehr als ein Drittel der Betroffenen waren Hartz IV-Empfänger, die teils Wochen oder Monate auf einen Termin warten mussten. Ein weiteres Drittel waren ver- oder überschuldete Menschen mit Job oder Einkommen aus Selbstständigkeit.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH