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Timmerevers: Augen auf bei spirituellem Missbrauch

Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers hat «eine noch größere Sensibilität im Umgang mit spirituellem Missbrauch» gefordert. Es brauche auch in diesem Bereich klare Richtlinien auf nationaler Ebene, sagte er laut Statement vom Freitag in Dresden nach einem Gespräch mit dem Jesuitenpater Hans Zollner am Vorabend im Vatikan. «Nicht jedem spirituellen folgt sexueller Missbrauch, aber ich kenne keinen sexuellen Missbrauch im Namen der Kirche, dem nicht ein spiritueller vorausging.» Die Bischofskonferenz erarbeite gerade ein Papier, das auch diesen Missbrauch seelsorglicher Beziehung zu fassen versuche und auf einen veränderten Umgang ziele. «Augen auf gegen spirituellen Missbrauch», appellierte er.

Timmerevers sprach von einer «Erschütterung» der Kirche angesichts des sexuellen Missbrauchs und dessen Vertuschung «durch uns als Institution». Die Kirche müsse «einen Umgang mit dieser Schuld lernen und alles tun, um zu vermeiden, dass sie noch mehr Schuld auf sich lädt». Und sie müsse verhindern, «dass er durch unser System bevorteilt und unter den Teppich gekehrt wird», sagte der Bischof. «Kein Missbrauch ist durch die guten Taten, die in und durch die Kirche geschehen, aufzuwiegen.»

Timmerevers ist gemeinsam mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Rom. Anlass sind Privataudienzen bei Papst Franziskus. Zollner ist Mitglied der Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen. Seine Expertise habe dazu beigetragen, «dass wir bereits wichtige Schritte in der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gegangen sind», sagte Timmerevers.

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