Zwölf sächsische Verbände und Initiativen haben die Regierung des Freistaates aufgefordert, sich beim Bund für ein Aufnahmeprogramm für afghanische Flüchtlinge einzusetzen. Zudem sollte Sachsen seine Kapazitäten nutzen, um möglichst vielen Menschen Schutz zu bieten, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Offenen Brief. Die Sicherheitslage in Afghanistan sei angespannt.
«Die bisherigen Hilfsaktivitäten des Bundes richten sich hauptsächlich an Personen, die beispielsweise für die Bundeswehr oder Regierungsorganisationen tätig waren», begründeten die Unterzeichner des Briefes ihr Ansinnen. Darüber würden jedoch jene vergessen, die nicht in das Weltbild der Taliban passen und demnach großer Gefahr ausgesetzt sind.»
Diesen Menschen müsse der Bund unbürokratisch Ausreiseangebote machen. Zudem sollte Sachsen klar sagen, wie viele Menschen über den üblichen Verteilungsschlüssel hinaus hierzulande aufgenommen werden, hieß es weiter. Kapazitäten seien vorhanden - auch weil die Zuwanderung in den vergangenen Jahren stark zurückging. Die Unterzeichner gehen von mindestens 8000 Menschen zusätzlich aus.
Der Brief ist unter anderem von der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Diakonie, der Initiative Herz statt Hetze und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband unterzeichnet.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH