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Schluss mit Politik: Stange freut sich auf's Loslassen

Eva-Maria Stange spricht im Rahmen einer Veranstaltung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Eva-Maria Stange spricht im Rahmen einer Veranstaltung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Kunst- und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) will künftig nicht mehr aktiv mitmischen. Wenn die neue Landesregierung steht, wird die frühere Lehrerin ihre politische Karriere beenden - und zugleich das Berufsleben. «Ich ziehe mich wirklich zurück, weil ich 25 meiner 40 Arbeitsjahre im Volltempo politisch gearbeitet habe», sagte sie ohne Wehmut der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. «Ich freue mich auf das Loslassen.»

Vom Landtag, dem sie seit 2009 ununterbrochen angehörte, hat Stange (62) sich schon im Sommer verabschiedet. «Irgendwann will man auch noch ein bisschen was anderes machen im Leben.» Kultur genießen, ohne verantwortlich zu sein, oder reisen ohne Druck, im Notfall gleich wieder zurück zu müssen. «Wir haben deshalb nie größere Fernreisen gemacht, sondern waren immer in Europa», erzählte sie.

Die Hände in den Schoß legen will die gebürtige Mainzerin, die schon als Kleinkind mit ihren Eltern in die DDR kam, dennoch nicht. Es gebe schon viele Ideen und Dinge, für die sie sich weiter engagieren will, aber ohne Zwänge und fremdbestimmten Terminkalender. «Ich brauche erstmal eine Weile Abstand, dann sortiere ich neu», sagte die Mutter dreier erwachsener Töchter und Großmutter. «Ich bin schon zufrieden, wenn ich das Amt wenigstens bis Weihnachten abgeben kann.»

Mit Blick auf die Regierungsbildung sieht Stange nur in einer Koalition aus CDU, SPD und Grünen stabile Mehrheiten. «Wir haben jetzt eine CDU erlebt, mit der man regieren kann», blickte sie auf die vier vergangenen Jahre zurück. Ihre Partei sei nach der ersten Regierungserfahrung 2006 bis 2009 inhaltlich besser aufgestellt gewesen. «Und wir hatten dann auch schon unter Ministerpräsident Tillich einen Partner, der verstanden hatte, dass er nicht mehr allein regiert.»

Kein Verständnis hat die scheidende Landespolitikerin für Respektlosigkeit im Umgang miteinander. «Selbst wenn ich weiß, dass Fehler gemacht worden sind, dass die Bürger deshalb auch ein Recht haben, nicht mehr vollständig zu vertrauen, kann das nicht dazu führen, dass man respektlos wird, weder Politik und Politikern noch gegenüber der Polizei oder der Rechtsgewalt.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Eva-Maria Stange spricht im Rahmen einer Veranstaltung. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa