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Sachsen will mehr regionale Schlachthöfe ermöglichen

Schweine liegen in der Bucht eines Schweinestalls. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Schweine liegen in der Bucht eines Schweinestalls. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Sachsen will mehr kleine und regionale Schlachthöf, um Tieren lange Transportwege zu ersparen. «Denn kurze Wege sind ein Beitrag, Tierleid zu reduzieren», erklärte Agrarminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag im Landtag. Die Rahmenbedingungen für die Branche seien derzeit schwierig. «Die Schweinepreise sind durch weltweite Überproduktion sehr niedrig. Durch Afrikanische Schweinepest, gestiegene Futtermittel- und Energiepreise befinden sich die sächsischen Schweinehalter derzeit in einer extrem schwierigen Lage.» Ein Ausbau hofnaher und regionaler Schlachtstätten stärke die Betriebe gegen solche Krisen.

Seit Schließung des Schlachthofes Chemnitz im Jahr 2011 gibt es in Sachsen keinen großen Betrieb dieser Art mehr. Die meisten Tiere werden seither außerhalb des Freistaates geschlachtet. Das Problem der weiten Transportwege spitzte sich zu, nachdem auch die Schweineschlachtung in Altenburg in Ostthüringen eingestellt wurde.

Nach Angaben des Agrarministeriums gibt in Sachsen derzeit 211 für die Schweineschlachtung zugelassene Betriebe. 2020 schlachteten sie 152.331 Schweine, also im Durchschnitt 722 Schweine pro Betrieb. Der größte ostdeutsche Schlachthof in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) hat Kapazitäten für die Schlachtung mehrerer Millionen Schweine pro Jahr.

Die Fraktionen von CDU, Grünen und SPD hatten am Donnerstag einen Antrag im Landtag eingebracht, um die regionale und hofnahe Schlachtung in Sachsen zu stärken. Das Thema fand einen breiten Konsens. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Antrag der Koalitionsfraktionen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH