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Ostdeutsche und Einwanderernachkommen: Kaum in Eliteposition

Ein Stapel Akten wird zusammengebunden. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild
Ein Stapel Akten wird zusammengebunden. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Ostdeutsche sind in Führungspositionen bundesweit unterrepräsentiert. Das gilt allerdings nicht für alle Bereiche von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung gleichermaßen. So entspricht der Anteil der auf dem Gebiet der früheren DDR geborenen Menschen in politischen Elitepositionen in etwa ihrem Anteil an der Bevölkerung von 19,4 Prozent. Über alle Sektoren hinweg besetzen sie dagegen lediglich 10,1 Prozent der Führungspositionen. Während ostdeutsche Führungskräfte in den Bereichen Sicherheit, Zivilgesellschaft und Gewerkschaft immerhin zweistellige Werte erreichen, geben in Wissenschaft und Verwaltung besonders wenig Ostdeutsche den Ton an.

Noch geringer ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Spitzenjobs. Das zeigen ersten Ergebnissen einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung, an der auch der Leipziger Politikwissenschaftler Lars Vogel beteiligt war, die am Montag vorgestellt wurde. Danach liegt der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte an der Bevölkerung bei 26 Prozent. In Führungspositionen finden sich dagegen nur zu 9,2 Prozent Menschen, bei denen mindestens ein Elternteil bei Geburt keine deutsche Staatsbürgerschaft hatte. Noch am stärksten vertreten sind sie in den Bereichen Kultur und Religion. Besonders wenige Menschen mit ausländischen Wurzeln gibt es in Justiz, Gewerkschaften und Militär - wobei bei der Bundeswehr - abgesehen von zivilen Jobs im Angestelltenverhältnis - die deutsche Staatsbürgerschaft erforderlich ist.

Die Forscher haben sich für ihre Studie mehr als 3000 Elitepositionen angeschaut. Bei einer repräsentativen Befragung zeigte sich, dass nur weniger als ein Drittel der Bevölkerung eine gesetzliche Quote zur Erhöhung des Anteils von Ostdeutschen und Menschen mit Migrationshintergrund befürworten. Mehr als 60 Prozent der Befragten könnten sich aber Maßnahmen zur Förderung von geeigneten Arbeitnehmern aus beiden Gruppen vorstellen.

Zu den Ursachen der Unterrepräsentation seien noch weitreichendere Untersuchungen notwendig, waren sich die Forscher einig.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Stapel Akten wird zusammengebunden. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild