Der Freistaat will Frauen stärker dabei unterstützen, ihre Potenziale im Beruf auszuschöpfen. Dafür wurde am Dienstag vom Kabinett eine Förderung beschlossen, für die nach Angaben des Gleichstellungsministeriums bis 2027 insgesamt 27 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landeshaushalt zur Verfügung stehen.
Das Geld soll in Bereiche fließen, in denen Frauen anhaltend unterrepräsentiert oder strukturell benachteiligt sind. Frauen sollten gezielt angesprochen werden, dabei solle auch ihre Lebenslage berücksichtigt werden, etwa eine unterbrochene Berufslaufbahnen oder Verantwortung für Familie und Kinder.
Eine solche Förderung trage auch zur Bekämpfung von Fachkräftemangel, Altersarmut und dem Abbau von Rollenklischees bei, sagte Ministerin Katja Meier (Bündnis 90/Grüne). Talente von Frauen etwa als Gründerinnen oder Fachkräfte in bisher männertypischen Berufen müssten stärker zum Tragen kommen.
Nach Ministeriumsangaben gehen nach jüngsten Erhebungen bisher nur 28 Prozent der Neugründungen in Sachsen von Frauen aus, mit sinkender Tendenz. Bundesweit waren es 2020 immerhin schon 38 Prozent. Nicht immer freiwillig sind sie zudem in Teilzeitarbeit, ihr Anteil in Führungspositionen liege bei nur rund 30 Prozent. Nur im Gesundheits- und Sozialwesen und im Einzelhandel sei das anders. Um das zu ändern, soll schon in der Phase der beruflichen Orientierung angesetzt werden.
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