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Hunderte Zwickauer gedenken Enver Simsek und Opfer von Halle

Der Gedenkort für Enver Simsek, dem ersten Opfer der Terrorzelle NSU. Foto: Sebastian Willnow/zb/dpa
Der Gedenkort für Enver Simsek, dem ersten Opfer der Terrorzelle NSU. Foto: Sebastian Willnow/zb/dpa

In Zwickau haben rund 400 Menschen an das erste Mordopfer der Neonazi-Terrorzelle NSU erinnert. Sie legten am Freitagabend an der Stelle, an der vor einer Woche ein Gedenkbaum für Enver Simsek abgesägt worden war, eine Schweigeminute für alle Opfer rechter Gewalt sowie die zwei Toten von Halle ein. «Wir sollten endlich aufhören uns wegzuducken, weil aus Worten Taten werden», sagte ein Zwickauer. Eine Frau sang im Gedenken an den Anschlag auf die Hallenser Synagoge vom Mittwoch ein Lied auf Jiddisch, das 1941 von einem KZ-Häftling geschrieben worden war. An der Stelle des abgesägten Baumes waren in der vergangenen Woche zahllose Blumen niedergelegt und eingepflanzt worden.

Die Tat hatte eine Welle der Solidarität ausgelöst. An dem Gedenkort wurden die ganze Woche über Blumen abgelegt und eingepflanzt. Bereits am Montag hatten rund 120 Schüler und Lehrer eines nahe gelegenen Gymnasiums in ihrer Mittagspause der Opfer des «Nationalsozialistischen Untergrunds» (NSU) gedacht.

Der Baum soll Anfang November ersetzt werden - zusammen mit neun weiteren Bäumen, um an die weiteren Mordopfer der Rechtsterroristen zu erinnern.

Am Mittwoch hatte ein 27 Jahre alter Mann schwer bewaffnet versucht, in die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Halle einzudringen. Als das misslang, erschoss er kurz darauf eine 40 Jahre alte Frau vor dem Gotteshaus und einen 20 Jahre alten Mann wenig später in einem Dönerladen. Auf seiner Flucht verletzte er ein Ehepaar schwer.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Der Gedenkort für Enver Simsek, dem ersten Opfer der Terrorzelle NSU. Foto: Sebastian Willnow/zb/dpa