Die Klimaschutzinitiative Fridays for Future hat am Freitag lautstark vor der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden demonstriert und dabei einen raschen Kohleausstieg gefordert. An der Aktion beteiligten sich gut 60 junge Leute, die Sprechchöre skandierten und Spruchbänder in die Höhe hielten. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wurde für Verzögerungen beim Kohleausstieg persönlich verantwortlich gemacht. Dabei sei der Ausstieg die einzige Option, sagte die Görlitzer Sprecherin der Bewegung, Kiara Heizmann. «Liebe Politik, an die Bundesregierung und die Landesregierungen: Seid jetzt aufrichtig und schaut den klimapolitischen Notwendigkeiten ins Gesicht. Das ist eine Frage des Respekts.»
Wenn Kretschmer die Sorgen der Menschen um ihre Zukunft ernst nehmen würde, dann müsse er aufhören, gemeinsame Sache mit dem Bergbaubetreiber Leag zu machen und weitere Investitionen in dreckige Energien erlauben, betonte Zahra Pischnamazzadeh von Fridays for Future in Dresden. «Wir erwarten, dass er aufhört, die Probleme von heute mit Lösungen von vorgestern lösen zu wollen und die Angst der Menschen, ihren Job zu verlieren, nicht länger gegen die Angst vor den katastrophalen Folgen der Klimakrise ausspielt.» Stattdessen müsse auch in Sachsen der Ausbau kostengünstiger und sauberer erneuerbarer Energie endlich konsequent vorangebracht werden.
«Es ist absurd und unehrlich, Leuten verkaufen zu wollen, dass ihre Zukunft in der Kohle liegen könnte. Die Klimakrise eskaliert täglich weiter, angesichts dessen kann eigentlich niemand ein Festhalten an der Kohle für eine gute Idee halten», sagte die 15 Jahre alte Heizmann. Nach Angaben der Veranstalter hatten sich am Freitag in Dresden Fridays fo Future-Initiativen aus mehreren deutschen Städten zu einem Kongress getroffen.
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