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Endlager-Suche: Auch Gebiete in Sachsen geologisch geeignet

Stefan Studt (r) und Steffen Kanitzvon der BGE zeigen eine Karte mit Gebieten für die Endlagersuche. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Stefan Studt (r) und Steffen Kanitzvon der BGE zeigen eine Karte mit Gebieten für die Endlagersuche. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland schließt eine erste Auswahl auch Gebiete in Sachsen als möglichen Standort nicht aus. Insgesamt haben 90 Gebiete bundesweit nach Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht Teilgebiete hervor. Das Endlager soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin - also vor allem Granit - entstehen.

Laut Bericht liegt etwa in Ostsachsen das für ein Endlager in Frage kommende Tongestein. Zum ausgewiesenen Teilgebiet mit einer Fläche von rund 2000 Quadratkilometern gehört auch Brandenburg. Ebenso wird Sachsen zusammen mit anderen Bundesländern bei den Teilgebieten für kristallines Gestein gelistet.

Der Bericht listet zunächst einmal alle Regionen in Deutschland auf, die geologisch für eine Endlagerung radioaktiver Abfälle überhaupt in Frage kommen. Berücksichtigt man die Überlagerung einiger Gebiete, ist laut Bericht in Deutschland ein Anteil von 54 Prozent der Landesfläche als Teilgebiet ausgewiesen. Eine Vorfestlegung auf einen Standort ist damit aber noch längst nicht verbunden.

Es gehe darum, den «absolut sichersten» Standort mit Hilfe einen wissenschaftlichen und objektiven Auswahlverfahrens zu finden, sagte der Staatssekretär für Energie und Klimaschutz, Gerd Lippold (Grüne). Klar sei: «Niemand möchte ein Endlager in seiner Nachbarschaft.» Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass Sachsen bundesweit der sicherste Standort ist, müsste das im Sinne des Gemeinwohls akzeptiert werden. «Wir könnten uns dann nicht aus der Verantwortung ziehen», betonte Lippold.

Sind die möglichen Gebiete eingegrenzt, müssten nun sämtliche Vor- und Nachteile der Gesteinsformationen verglichen werden. Der Freistaat werde sich daran beteiligen und falls nötig auch wissenschaftliche Bedenken vorbringen, so Lippold. Zudem wolle Sachsen darauf dringen, Standorte, die sich als ungeeignet erweisen, so früh wie möglich wieder aus dem Verfahren ausscheiden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Stefan Studt (r) und Steffen Kanitzvon der BGE zeigen eine Karte mit Gebieten für die Endlagersuche. Foto: Kay Nietfeld/dpa