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Bombardier lässt Regierung im Dunkeln

Der Schienenfahrzeughersteller Bombardier lässt die Landesregierung von Brandenburg über einen möglichen drastischen Stellenabbau weiter im Dunkeln. «Wir haben bis zur Stunde noch keine offiziellen Informationen des Unternehmens selbst», sagte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtags.

Klar sei aber seit einiger Zeit, dass Bombardier Umstrukturierungen plane. Er rechne nun mit konkreten Aussagen in der zweiten Hälfte der kommenden Woche. Laut Betriebsrat drohen 500 Arbeitsplätze an dem traditionsreichen Standort nordwestlich von Berlin wegzufallen, wenn die Produktion von Schienenfahrzeugen eingestellt wird.

Die Opposition forderte Gerber auf, gleich zur Konzernspitze in Kanada zu fliegen und dort Gespräche zu führen. Der Minister sagte, er habe schon Schwierigkeiten, bei hochrangigen Firmenvertretern in Europa einen Termin zu bekommen. Ein Gesprächswunsch sei ihm sogar schriftlich abgesagt worden. Es sei auch zu bedauern, dass die Ansprechpartner bei Bombardier oft wechselten.

Zugleich wies er den Vorwurf des CDU-Abgeordneten Frank Bommert zurück, Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) habe auf einen Brief von ihm zu den Arbeitsplätzen nicht reagiert. Die Staatskanzlei habe das Schreiben beantwortet, sagte Gerber. Bommert, der auch CDU-Kreischef in Oberhavel ist, meinte daraufhin, in der Antwort habe aber nichts gestanden.

Gerber unterstützte Überlegungen des Betriebsrats und der IG Metall, die einen Plan für einen Erhalt der Schienenfahrzeugproduktion entwickelt hatten. Dies sei ein diskussionswürdiger Ansatz, sagte er. Bombardier Transportation hatte bereits im Frühjahr begonnen, 1430 von damals knapp 10 000 Arbeitsplätzen abzubauen. In Hennigsdorf sollten 270 der 2800 Stellen wegfallen. Der Betriebsrat geht davon aus, dass diese Stellen bis zum Jahresende ohne Entlassungen abgebaut sein werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Britta Pedersen