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Sorbische Kinder feiern Vogelhochzeit

Sorbische Kinder haben am Mittwoch überall in der Lausitz die traditionelle Vogelhochzeit gefeiert. In Ostro (Landkreis Bautzen) führte der Hochzeitszug von der Kindertagesstätte bis zur Alten Schule, wo Eltern und Großeltern das Spektakel verfolgten. Die Kinder tanzten und sangen bekannte Lieder, das Kinderlied «Schneeflöckchen, Weißröckchen» auf Deutsch. Ansonsten lief das Programm auf Sorbisch ab.

Der sorbische Brauch der Vogelhochzeit stammt nach Angaben von Volkskundlern aus der Zeit, wo heidnischen Göttern im Vorfrühling Opfer gebracht wurden. Vergleichbare Rituale sind auch in Russland, Böhmen und Mähren bekannt. Außerdem feiern Katholiken am 25. Januar mit Pauli Bekehr die Mitte des Winters. Die Tage werden danach länger, einige Vogelarten beginnen zu nisten und Eier zu legen. 

Vom Brauch der Vogelhochzeit in der sorbischen Ober- und Niederlausitz - auf Sorbisch «Ptači kwas« - wird erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts berichtet. Die Kinder stellten am Vorabend des 25. Januar einen leeren Teller nach draußen aufs Fensterbrett. In der Nacht legten Vögel eine Nascherei als Dank für das Füttern im Winter darauf.

In dem Aufzug laufen genau wie bei einem richtigen sorbischen Hochzeitszug Kinder in Trachten mit: Brautjungfern (Druschki), Brautführer, Patentanten und das Hochzeitspaar. Die anderen Kinder sind als kleine Vögel verkleidet.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert