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Rolando Villazón inszeniert Bellinis «La sonnambula»

Die Semperoper spiegelt sich bei Sonnenschein in einer Pfütze auf dem Theaterplatz. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild
Die Semperoper spiegelt sich bei Sonnenschein in einer Pfütze auf dem Theaterplatz. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild

Belcanto in der Semperoper: Sänger und Regisseur Rolando Villazón hat seine Dresdner Inszenierung der Oper «La sonnambula» von Vincenzo Bellini zu einem Fest der Stimmen gemacht. Bei der Premiere am Sonntagabend wollte der Jubel kein Ende nehmen. Die US-amerikanische Sopranistin Emily Pogorelc gab als schlafwandelnde Amina ihr Haus- und Rollendebüt und wurde genauso gefeiert wie Maxim Mironov (Elvino) und Georg Zeppenfeld in der Rolle des Grafen Rodolfo. Für die Staatskapelle Dresden unter Leitung von Evelino Pidò und den Chor der Semperoper - einem der Hauptakteure des Stückes - fiel der Applaus nicht weniger stark aus.

Villazón, der Ende April bei der Premiere der Monteverdi-Oper «L' Orfeo» in Dresden in der Titelpartie zu erleben ist, ließ Bellinis Meisterwerk mit einem Happy End vor allem für Amina enden. Denn anders als in der Vorlage heiratet sie am Ende nicht Elvino, sondern kehrt der geschlossenen Dorfgesellschaft ihres Heimatortes den Rücken, um in der weiten Welt Freiheit zu genießen. «Ich finde, die Oper ist stellenweise sehr frauenfeindlich», wird Villazón im Programmheft zitiert. Wenn Amina Elvino geheiratet hätte, wäre das für ihn ein «trauriges Ende» gewesen. Also half Villazón der Story nach und entließ die Heldin als selbstbewusste Frau von der Bühne.

Bellinis 1831 in Mailand uraufgeführte «La sonnambula» hat eine besondere Beziehung zu Dresden: Hier gab es im September 1834 die deutsche Erstaufführung. Nach 130 Jahren war das Werk nun erstmals wieder in der Elbestadt zu sehen. Die Inszenierung kam als Koproduktion mit dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris, der Metropolitan Opera New York und der Opéra Nice Côte d'Azur heraus.

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