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Chemnitzer Museum zeigt Werke des Expressionisten Ascher

Verfemt, vergessen und nun wiederentdeckt: Das Museum Gunzenhauser zeigt Gemälde und Grafiken des Expressionisten Fritz Ascher (1893-1970). Unter dem Titel «Leben ist Glühn» werden von diesem Samstag an bis zum 18. Juni rund 40 Werke des im Nationalsozialismus verfolgten Künstlers ausgestellt. «Diese erste umfassende internationale Werkschau ist eine späte Genugtuung für Ascher», sagte Kuratorin Rachel Stern am Freitag.

Unter den Exponaten ist das 1916 entstandene Gemälde «Golem» aus dem Jüdischen Museum Berlin zu sehen. Es gilt als Hauptwerk des weitgehend in Vergessenheit geratenen Berliner Malers. Erster Ort für die Schau war Osnabrück, wo jedoch der «Golem» nicht gezeigt wurde. Weitere Stationen in Deutschland sind Berlin, Potsdam und Ismaning.

Kooperationspartner des Chemnitzer Museums für die Sonderausstellung ist die in New York ansässige Fritz Ascher Gesellschaft für Verfemte, Verfolgte und Verbotene Kunst. «Ascher ist unentdeckt, weil die Werke nicht öffentlich verfügbar waren», erklärte Rachel Stern, Direktorin der Gesellschaft.

Wie Museumsleiterin Anja Richter sagte, findet die Schau im Rahmen der 26. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz statt. Ascher sei auch für sie eine große Entdeckung. Schwerpunkt der Ausstellung ist sein Schaffen von 1913 bis 1933.

Bis auf das Gemälde «Golem» wurden alle Ausstellungsstücke von Privatsammlern in den USA, Deutschland und Kanada zusammengetragen. Von Aschers geschätzt 250 Gemälden und rund 1500 Papierarbeiten ist ein Großteil des Frühwerks im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Von der kommenden Woche an werden im Museum Gunzenhauser begleitend zur Sonderschau auch wieder die Werke anderer Expressionisten aus den Künstlergruppen «Der Blaue Reiter» und «Brücke» gezeigt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas