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Brexit,Beatles,Fußball: «Very British. Ein deutscher Blick»

Bronzeplastik "Der Jahrhundertschritt" von Mattheuer 1984 steht vor dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Bronzeplastik "Der Jahrhundertschritt" von Mattheuer 1984 steht vor dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Besuch der Queen, die Rockmusik und der Brexit: Eine Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig widmet sich dem deutsch-britischen Verhältnis und der Rolle Großbritanniens in Europa nach 1945 aus deutscher Perspektive. «Wir haben uns die Frage gestellt, was fasziniert und irritiert uns an Großbritannien», sagte am Dienstag Christian Peters, Kurator der Ausstellung, die zuvor in Bonn bereits fast 200 000 Besucher angelockt hatte. Die Ausstellung ist von diesem Mittwoch bis zum 11. April 2021 zu sehen.

Ein Mini-Cooper lädt die Besucher direkt vor dem Eingang in die acht Räume der Ausstellung ein. Es beginnt mit dem Brexit: Neben zahlreichen Kommentaren und dem Abstimmungsergebnis zeigt der Originalaufbau eines Düsseldorfer Motivwagens vom Rosenmontagsumzug die damalige britische Premierministerin Theresa May mit einer Pistole im Mund.

Es folgt ein historischer Rückblick in die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, der verdeutlicht, wie gespalten das Verhältnis der Briten zum Festland und auch zur Bundesrepublik schon seit 1945 ist. Schnell wird Großbritannien aber von einer Besatzungsmacht zum Verbündeten und zum kulturellen Leitbild.

Die Ausstellung präsentiert auch zwei besondere Symbole der Versöhnung: Das Messgewand des Bischofs von Coventry mit Motiven der beiden im Weltkrieg schwer zerstörten Städte Coventry und Dresden sowie die Nachbildung des Nagelkreuzes aus Coventry, welches 1996 der Gemeinde St. Nikolai in Leipzig geschenkt wurde.

Neben dem Besuch der Queen im Jahr 1965, der Popkultur mit den Beatles, den Rolling Stones, den Büchern über Harry Potter und Krimis wirft die Ausstellung auch einen ironischen Blick auf das deutsch-britische Verhältnis. «Wir zeigen auch den Handtuchkrieg, die Unterstellung der Briten, wir Deutschen würden bereits vor dem Frühstück die Liegen am Pool reservieren», sagte Peters.

Das Lieblingsexponat der Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig ist das Tigerfell aus dem Sketch «Dinner for one». «Das Fell ist jedes Jahr zu Gast in den deutschen Wohnzimmern und dabei in Großbritannien nahezu unbekannt», erläuterte Uta Bretschneider. Kurioserweise ist das Tigerfell, über das Butler James insgesamt elfmal stolpert, am Hinterkopf mit einem Leopardenfell geflickt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Bronzeplastik "Der Jahrhundertschritt" von Mattheuer 1984 steht vor dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild