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Bergbaugeschichte wird dokumentiert: Projekt in Endphase

Dampf strömt aus Anlagen von Dow Chemical, im Hintergrund das Kraftwerk Lippendorf. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Dampf strömt aus Anlagen von Dow Chemical, im Hintergrund das Kraftwerk Lippendorf. / Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Die Braunkohleindustrie wird in 15 Jahren Geschichte sein. Ein Dokumentationsprojekt in den Revieren soll dazu beitragen, dass sie nicht in Vergessenheit gerät.

Ein Projekt zur Dokumentation der Bergbaugeschichte in der Lausitz und der Leipziger Region geht in die Endphase. Bis zum Herbst sollen rund 3500 Objekte in den sächsischen Teilen der Lausitzer und der Mitteldeutschen Braunkohlereviere beschrieben, fotografiert und kartografiert werden. Das Ziel sei es, die Braunkohlegeschichte zu bewahren und ihre besonderen Zeugnisse zu erhalten, teilte das Landesamt für Denkmalpflege mit.

In Sachsen sind dafür seit 2021 zwei Teams mit je fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterwegs. Sie erfassen alles, was mit dem Bergbau zusammenhängt - zunächst unabhängig von seinem Denkmalwert und der Frage, ob es erhalten werden kann. Dazu zählen Tagebaugroßgeräte wie Bagger oder Absetzer, aber auch Schienen, Straßen und Werkssiedlungen für die Bergarbeiter. Auch Bauten wie das Kulturhaus in Böhlen aus den 50er Jahren (Kreis Leipzig) werden erfasst.

Auch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen werden die Braunkohle-Relikte dokumentiert. Bundesweit geht es nach Angaben der Denkmalschützer um rund 12.000 Objekte. Das Projekt wird komplett vom Bund aus Strukturgeldern gefördert. Die Zeugnisse der Bergbaugeschichte sollen in einer Datenbank öffentlich zugänglich gemacht werden.

Noch vor Abschluss des Projektes haben die Denkmalschützer und Archäologen schon weitergehende Maßnahmen vorgeschlagen, um die Industriekultur bestmöglich zu erhalten. Zum Beispiel müssten die Kommunen als Besitzer wichtiger Bauten über bereits bestehende Förderprogramme hinaus unterstützt werden, um eine weitere Nutzung zu sichern.

Auch die Vermittlung der Bergbaugeschichte an jüngere Generationen sei eine wichtige Aufgabe. Die Braunkohleindustrie werde in 15 Jahren Geschichte sein, aber sie soll nicht in Vergessenheit geraten.

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