Mit einem umjubelten Konzert im Dresdner Kulturpalast haben am Mittwochabend die 45. Musikfestspiele der Elbestadt begonnen. Sie stehen unter dem Motto «Zauber» und vereinen bis 10. Juni renommierte Interpreten aus aller Welt genauso wie junge Künstler, deren Karriere erst am Anfang steht. Insgesamt sind 66 Konzerte in 25 Spielstätten geplant. Namhafte Orchester wie die Wiener Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra, das Orchester der Mailänder Scala und das Budapest Festival Orchester geben ihre musikalische Visitenkarte ab. Rund 40 Cellisten bestreiten bei der «Cellomania 2.0» ein Festival innerhalb der Musikfestspiele.
Den Auftakt machte am Abend das Dresdner Festspielorchester, das Musikerinnen und Musikern aus 15 Ländern Europas vereint und vor zehn Jahren auf Betreiben von Intendant Jan Vogler gegründet wurde. Das Ensemble spielt auf historischen Instrumenten und fühlt sich dem Originalklang der Musik aus der Zeit von Mozart, Beethoven oder Schumann verpflichtet.
Zur Eröffnung bot das Orchester unter Leitung des französischen Dirigenten Jean-Christophe Spinosi zunächst die Ouvertüre zu Mozarts «Zauberflöte» und Beethovens 5. Klavierkonzert, das der Kanadier Jan Lisiecki auf einem Hammerklavier spielte. Das Publikum war hingerissen und dankte mit Bravo-Rufen und viel Applaus. Nach der Pause erklang Mozarts letzte Sinfonie, die «Jupiter-Sinfonie», die gleichfalls reichlich Beifall bekam.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Intendant Vogler gingen in ihren Begrüßungsworten auch auf den Krieg in der Ukraine ein. Nach Ansicht von Vogler kommt es gerade jetzt darauf an, so viel Kultur wie möglich stattfinden zu lassen. Seine Mutter habe immer gesagt: «Lasst uns das Gute im Menschen suchen oder finden.»
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