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Über fremde Konten eingekauft: 26-Jähriger vor Gericht

Das Landgericht in Leipzig. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild
Das Landgericht in Leipzig. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild

Er soll im Internet Bankdaten ausgespäht und mit fremden Kontodaten für Zehntausende Euro online eingekauft haben: Wegen mehr als 1400 strafbaren Handlungen steht ein 26-Jähriger ab Mittwoch vor dem Leipziger Landgericht. Er soll in mehreren Hundert Fällen bundesweit Phishing-Mails verschickt und außerdem Webseiten nach Sicherheitslücken abgesucht haben. Laut Staatsanwaltschaft entstand durch das Ausspähen und Abfangen der Daten von 2016 bis zur Festnahme des Beschuldigten, der zuletzt in Magdeburg gewohnt hat, ein Gesamtschaden von etwa 60 000 Euro.

Die Phishing-Mails erinnerten an Nachrichten von Anbietern wie Amazon oder Paypal: Die Empfänger seien aufgefordert worden, Daten zu Kreditkarte oder für das Online-Banking anzugeben, sagte ein Gerichtssprecher. Nach Justizangaben haben allein die erschlichenen Daten zu Payback-Accounts einen Wert von knapp 400 000 Euro. Ein kleiner Teil der Daten sei für einen «mittleren vierstelligen» Eurobetrag verkauft worden.

Der 26-Jährige soll mit den illegal erlangten Daten auch online eingekauft haben: Er orderte mit den fremden Kontodaten Essen und Gutscheine sowie Waren bei Firmen. Zudem soll er in mehr als 400 Fällen Tickets bei der Deutschen Bahn bestellt haben.

Der Angeklagte sitzt seit Februar in Untersuchungshaft. Im Juni wurde Anklage erhoben. Laut Anklage soll der Beschuldigte auch von Göttingen aus, seinem Geburtsort, Taten begangen haben. Weil er mindestens eine der Phishing-Mails von Leipzig aus verschickt haben soll, muss er sich nun vor dem Landgericht in der Messestadt verantworten.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Das Landgericht in Leipzig. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild