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Über 480 Haftantritte wegen Corona in Sachsen verschoben

Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Im Zuge der Corona-Pandemie sind in Sachsen bis Anfang Juli die Vollstreckungen von 484 Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren verschoben worden. Nur wegen Gewalt- und Sexualstraftaten oder Rauschgiftkriminalität Verurteilte mussten auch kürzere Haftstrafen antreten. Nach Angaben des Justizministeriums sind zudem 6720 Ersatzfreiheitsstrafen - wenn zu Geldstrafen Verurteilte nicht zahlen können - unerledigt oder unterbrochen worden.

Seit dem 1. April wird der Rückstau langsam abgebaut, zuerst die Jugendstrafen, Jugendarrest und Freiheitsstrafen von einem Jahr und mehr. Seit Juni werden alle Freiheitsstrafen wieder vollstreckt und auch Ladungen bei Ersatzfreiheitsstrafen versandt. In 386 Fällen wurden diese nach Ministeriumsangaben allerdings durch Bezahlung oder etwa gemeinnützige Arbeit verbüßt.

Die Belegung der zehn Justizvollzugsanstalten hat sich durch Strafaufschübe und -unterbrechungen sowie eine veränderte Kriminalitätsstruktur in Folge von Corona um etwa 20 Prozent verringert, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Die Auslastung ging von 87,3 Prozent vor Pandemie-Beginn auf 75,7 Prozent zurück. Am 1. März 2020 waren den Angaben nach 3400 Menschen inhaftiert - aktuell mit Stand vom 12. Juli 2021 sind es 2831 Menschen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH