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Rassistischen Beleidigungen bei Fußballspiel: Ermittlungen

In Westen gekleidete Polizisten. Foto: Silas Stein/dpa
In Westen gekleidete Polizisten. Foto: Silas Stein/dpa

Nach rassistischen Sprüchen bei einem Fußballspiel in Ostsachsen ermittelt die Polizeidirektion Görlitz wegen Beleidigung. Die Rufe sollen aus dem Gästeblock gekommen sein. Der Tatverdächtige sei derzeit namentlich noch nicht bekannt, es gebe aber Ermittlungsansätze, teilte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit und bestätigte damit einen Bericht der «Sächsischen Zeitung» (online). Die Partie in der Kreisoberliga zwischen dem Hoyerswerdaer FC und den Gästen des SV Post Germania Bautzen war am vergangenen Samstag gut zehn Minuten vor dem regulären Abpfiff beim Stand von 7:0 abgebrochen worden.

«Es gab rassistische Äußerungen, die für mich deutlich hörbar waren und das Spiel beeinflusst haben», begründete Schiedsrichter Tim Wende in der «Sächsischen Zeitung» seine Entscheidung. Die Rufe galten dem Hoyerswerdaer Spieler Amadou Sow und sollen von Zuschauern aus Bautzen gekommen sein. Der Spieler stamme aus Guinea und lebe als Asylbewerber in Hoyerswerda, hieß es. Bis zum Abbruch des Spieles hatte er vier Tore geschossen. Die SV Post Germania will nun Stadionverbote für die Täter erwirken.

«Diskriminierung und rassistische Äußerungen haben nirgendwo etwas zu suchen», zitierte der Hoyerswerdaer FC Trainer Stefan Hoßmang auf seiner Internetseite. Kein Spieler dürfe von irgend jemanden beleidigt werden. «Respekt und Achtung sind absolute Werte, die in unserer Gesellschaft leider immer wieder mit Füßen getreten werden», so der Trainer. Er stellte aber auch den Spielabbruch in Frage: «Am Ende sind die Spieler, die Zuschauer und der Fußball bestraft worden, für das Verhalten einer kleinen Gruppe. Das kann nicht im Sinne des Amateursports sein», so Hoßmang.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH