loading

Nachrichten werden geladen...

Kriminalität in Sachsen nimmt zu

Nach einem Rückgang 2015 hat die Kriminalität in Sachsen im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Vor allem beim Anteil der Zuwanderer an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen wurde nach dpa-Informationen ein deutlicher Zuwachs verzeichnet. Dieser Anteil lag 2015 noch bei 6,7 Prozent. Experten begründen den starken Anstieg im vergangenen Jahr mit der ebenfalls stark gestiegenen Zahl der im Freistaat lebenden Zuwanderer. Ein besonderes Problem in puncto Kriminalität bilden weiter Flüchtlinge aus den Maghrebstaaten.

Die genauen Zahlen wird Innenminister Markus Ulbig (CDU) heute in Dresden bei der Vorlage der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) bekanntgeben. Darin wird auch die Entwicklung in den verschiedenen Kriminalitätsschwerpunkten dokumentiert.

Zwar kamen im vergangenen Jahr deutlich weniger neue Asylbewerber in Sachsen an als 2015. Die Zahl der Asylberechtigten, anerkannten Flüchtlinge und der noch im Verfahren befindlichen, mit einer Duldung oder illegal im Freistaat lebenden Menschen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit stieg 2016 aber deutlich.

Allein in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres wurden 7579 Zuwanderer als Tatverdächtige erfasst. Ihnen wurden 14 043 Straftaten zugerechnet - ohne ausländerrechtliche Verstöße wie unerlaubte Einreisen oder Passvergehen. Häufigstes Delikt war dabei laut Innenministerium der Diebstahl, vor allem Ladendiebstahl.

Einen besonders hohen Anteil an der Kriminalität haben Zuwanderer aus den Maghrebstaaten Tunesien, Algerien und Marokko. Auch die Zahl der aus diesen nordafrikanischen Ländern in Sachsen inhaftierten Zuwanderer stieg im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben um 40 Prozent: Im Januar 2016 waren es noch 182, Ende vergangenen Jahres dann mehr als 250. Anfang Februar dieses Jahres waren 280 Gefangene aus Nordafrika in Sachsen inhaftiert; davon die meisten aus Tunesien (127), gefolgt von Marokko (62), Libyen (61) und Algerien (30).

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi