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Auftakt von Prozess gegen mutmaßlichen Schleuser in Dresden

Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal. / Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild
Eine Strafgesetzbuch liegt in einem Sitzungssaal. / Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat zum Prozessauftakt gegen einen mutmaßlichen Schleuser mindestens viereinhalb Jahre Haft gefordert. Das sagte die Vertreterin der Anklage zum Prozessbeginn am Donnerstag vor dem Landgericht Dresden. Dem Angeklagten, einem 28-jährigen Ukrainer, wird vorgeworfen, gemeinsam mit weiteren Komplizen innerhalb von nur zwei Wochen mehr als 60 Menschen aus der Türkei, Syrien und dem Irak über Ungarn und Tschechien nach Sachsen transportiert zu haben. Die Schleuser sollen auf den fünf Fahrten Transporter und Pkw mit serbischen und tschechischen Kennzeichen genutzt haben - darunter auch eine Maserati-Limousine.

Der Angeklagte machte zum Prozessauftakt keine Angaben. Der Mann sitzt seit seiner Festnahme am 10. Juni in Untersuchungshaft. Die mutmaßlichen Mittäter sind unbekannt. Den Beamten der Bundespolizei gelang es den Angaben zufolge, die vier vorangegangenen Fahrten über Handyauswertungen und Angaben von Geschleusten zu rekonstruieren. Details sind noch nicht bekannt.

Strafschärfend wertet die Staatsanwaltschaft neben der banden- und gewerbsmäßigen Vorgehensweise, dass viele der mehr als 60 Menschen - darunter viele Kinder - während der Fahrt zusammengepfercht auf der Ladefläche von Transportern waren. Das sei eine lebensgefährdende Behandlung, hieß es in der Anklage.

Die Verteidigung forderte eine Haftstrafe von deutlich unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten Mindeststrafe von viereinhalb Jahren im Falle eines Geständnisses. Das Gericht hat für dieses Verfahren fünf Sitzungstage bis Mitte Januar 2024 geplant.

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