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76-Jähriger nach tödlichem Streit wegen Nötigung verurteilt

Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild
Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild

Das Landgericht Görlitz hat am Mittwoch einen ursprünglich wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagten 76-Jährigen wegen versuchter Nötigung verurteilt. Die Schwurgerichtskammer sprach gegen den Mann eine Verwarnung aus und verhängte eine Geldstrafe von 600 Euro, wie das Gericht mitteilte. Diese werde erlassen, wenn der Mann sich innerhalb eines Jahres nichts weiter zuschulden kommen lässt.

Dem Mann war vorgeworfen worden, am 27. August 2018 im Streit um die Einfahrt zu einer Mosterei in Arnsdorf (Landkreis Bautzen) einen 77-Jährigen bedroht und mit Absicht angefahren zu haben. Der 77-Jährige, der sich vor das Auto des Angeklagten gestellt hatte, kam zu Fall und wurde am Kopf verletzt. Er brach kurze Zeit später zusammen und starb. Todesursache waren Herzrhythmusstörungen.

Die Kammer habe nicht feststellen können, dass der Verstorbene tatsächlich angefahren worden sei, hieß es. Ein rechtsmedizinisches Gutachten habe beim Geschädigten keine Spur eines Anstoßes mit einem Auto ergeben. Übrig bliebe nur eine versuchte Nötigung, weil der Angeklagte - wie er selbst eingeräumt habe - dem 77-Jährigen sinngemäß gedroht zu haben, er werde ihn umfahren, wenn er den Weg nicht freimache.

Angesichts des fortgeschrittenen Alters des Angeklagten, der langen Verfahrensdauer und der für den Angeklagten belastenden öffentlichen Berichterstattung über den Vorfall sei die verhängte maßvolle Sanktion ausreichend, erklärte die Kammer. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 900 Euro und die Verteidigung einen Freispruch beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild