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Zahl der Drogentoten in Sachsen gestiegen

28 Menschen sind im vergangenen Jahr in Sachsen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. (Symbolbild) / Foto: Marijan Murat/dpa
28 Menschen sind im vergangenen Jahr in Sachsen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. (Symbolbild) / Foto: Marijan Murat/dpa

In Sachsen sind in den vergangenen sechs Jahren 139 Menschen wegen Drogenkonsum gestorben. Staat Abschreckung und Strafe sollte der Freistaat lieber auf wirksame Prävention setzen, sagen die Grünen.

Die Zahl der Drogentoten hat in Sachsen 2024 den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht. 28 Menschen starben im vergangenen Jahr an den Folgen von Drogenkonsum, wie eine Kleine Anfrage der Grünen im Sächsischen Landtag ergab. 2023 zuvor waren es demnach 20 Tote. Seit 2019 starben in Sachsen deswegen insgesamt 139 Menschen. Die mit Abstand häufigste Todesursache sei der Konsum von Crystal Meth, gefolgt von Heroin.

Grüne wollen statt Strafe und Abschreckung mehr Prävention

«Jeder dieser Todesfälle ist ein schwerer Verlust und hinterlässt Familien, Freunde und Angehörige in Trauer. Sachsen braucht endlich eine moderne und humane Drogen- und Suchtpolitik», sagte die Abgeordnete Christin Melcher (Grüne). «Statt Abschreckung und Strafe sollte der Freistaat auf wirksame Prävention, frühzeitige Hilfen und konsequente Schadensminderung setzen».

Trotz eines deutlichen Anstiegs von Drogensüchtigen gebe es in einigen Landkreisen aber kaum oder gar keine Angebote, hieß es. Die Grünen halten einen Zugang zu Beratungs- und Hilfsangeboten direkt an Konsumorten für erforderlich. Außerdem sollten kontrollierte Räume für Drogenkonsum über die Großstädte hinaus erweitert werden, etwa durch mobile Angebote.

Mehr Therapieplätze für Crystal-Abhängige 

Die Grünen schlagen zudem Modellprojekte für mobiles Drug Checking vor, um gefährliche Beimischungen wie Fentanyl frühzeitig zu erkennen. Zudem sollte es demnach mehr stationäre Therapieplätze für Crystal-Abhängige geben, insbesondere für Eltern mit Kindern und für Menschen im Strafvollzug. Crystal Meth ist in Sachsen ein besonderes Problem. Die Droge wird vor allem aus Tschechien bezogen. 

«Schadensminderung ist keine Einladung zum Konsum, sondern rettet Leben. Der Konsum findet statt, ob wir wollen oder nicht. Unser Ziel muss es sein, die gesundheitlichen Risiken so gering wie möglich zu halten», betonte Melcher. Regulierte und kontrollierte Angebote wie Drogenkonsumräume würden eine direkte Beratung Betroffener ermöglichen und Erste Hilfe bei Notfällen bieten.

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