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Weniger jugendliche Komasäufer in Sachsen: Wegen Pandemie

Leere Bierflaschen liegen zwischen Müll und Konfetti auf der Straße. / Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild
Leere Bierflaschen liegen zwischen Müll und Konfetti auf der Straße. / Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Bier und Cocktails gehören zum Standard bei Partys und in der Disco, aber auch in der Freizeit. Dabei können Kinder und Jugendliche die Folgen exzessiven Alkoholkonsums oft nicht abschätzen - mit gesundheitlichen Folgen.

915 Kinder und Jugendliche sind 2021 in Sachsen wegen Alkoholrauschs ins Krankenhaus eingeliefert und behandelt worden. Das sind nach Angaben der Krankenkasse DAK Gesundheit vom Dienstag 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit setze sich der rückläufige Trend bei den 10- bis unter 20-Jährigen während der Corona-Pandemie fort. Schon 2020 gab es laut Daten des Statistischen Bundesamtes fast ein Viertel (22 Prozent) weniger Fälle gegenüber dem Vorjahr.

Angesichts des weiter hohen Niveaus der Fallzahlen akuter Alkoholvergiftung bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen sei dennoch weiter jedes Engagement, etwas dagegen zu tun, zu begrüßen, meinte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Die Tendenz sei zwar erfreulich, «dennoch ist jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen eine zu viel», sagte DAK-Landeschefin Sachsen, Christine Enenkel. Die gemeinsame Kampagne «bunt statt blau» solle daher auch im 14. Jahr das wichtige Thema in die Schulen bringen.

DAK und Sozialministerium gehen davon aus, dass Einschränkungen im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen 2020 und 2021 eine Rolle gespielt haben für die Abnahme der Fallzahlen. «Auch Clubs, Diskotheken waren ja betroffen, damit sind viele Gelegenheiten zum Rauschtrinken weggefallen», sagte ein Sprecher. Langfristig gesehen trage auch die Alkoholprävention in Schulen und darüber hinaus Früchte. «Da wird das Trinken nicht generell verteufelt, es geht vielmehr um einen vernünftigen Umgang damit, um nicht in der Klinik zu landen.»

Unter den 10- bis 19-Jährigen gab es im vergangenen Jahr 72 weniger Komasäufer als 2020. Bei männlichen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren es 102 weniger, bei den Mädchen und jungen Frauen 14. Bis einschließlich 2019 stiegen die Zahlen noch stetig - von 1177 im Jahr 2017 über 1231 auf 1266. 2020 dann tranken sich laut Statistik nur 774 Kinder und Jugendliche in einen Rausch.

Mit der vom Sozialministerium unterstützten Kampagne «bunt statt blau» klärt die DAK seit 2010 in Schulen über exzessiven Alkoholkonsum auf, bei dem Jugendliche binnen weniger Stunden bis zum gefährlichen Vollrausch trinken. Auch in diesem Jahr sind die besten Plakatideen von 12- bis 17-Jährigen zum Thema Rauschtrinken gesucht, nicht nur im Freistaat.

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