Auch in Sachsen wird es laut Fachleuten weiterhin zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln kommen. «Die Lage ist teilweise dramatisch», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels, Thomas Porstner, bei einem Treffen mit der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Montag in Leipzig. «Es ist derzeit nicht absehbar, dass sich die Lage kurzfristig grundsätzlich ändern sollte», sagte Porstner.
Wie Köpping während des Treffens in der Leipziger Niederlassung des Pharmahändlers Phoenix sagte, gab es im Februar bundesweit Lieferengpässe bei mehr als 400 Medikamenten. Der Freistaat habe aber verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Demnach sei es in Sachsen nun erlaubt, dass Apotheken Medikamente untereinander austauschen. Zudem dürften Apotheken auch Arzneimittel im Ausland bestellen. «Das klingt vielleicht etwas lapidar, ist aber wichtig, weil es normalerweise nicht möglich ist», sagte Köpping.
Laut Köpping sollten in Deutschland auch größere Vorräte an Medikamenten gelagert werden. «Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Faktor ist, um die Produktionssicherheit und die Versorgungssicherheit herzustellen» sagte sie. Auch die Produktion selbst sollte wieder vermehrt in Deutschland stattfinden. In diesem Zusammenhang warb Köpping für den Standort Sachsen. Unternehmen aus der Pharmabranche hätten ihr bestätigt, dass im Freistaat sehr gute Bedingungen für Ansiedlungen herrschen.
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