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Krankenkasse: Generation 50 plus «kränker als früher»

Ein Mitarbeiter einer Arztpraxis notiert etwas auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. / Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Ein Mitarbeiter einer Arztpraxis notiert etwas auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. / Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die 50- bis 69-Jährigen in Sachsen müssen nach einer Studie der Krankenkasse AOK Plus mehr für ihre Gesundheit tun. Die Daten zeigten, dass «die Generation 50 plus kränker als früher» sei, teilte die Kasse am Dienstag in Dresden mit. Danach sind Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes seit Jahren auf hohem Niveau oder haben zugenommen. «Vieles wird durch ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und eine gestresste Psyche verursacht oder verstärkt», sagte AOK-Vorstand Rainer Striebel.

Für die Analyse hat die AOK die Abrechnungsdaten von 626.780 Versicherten - das entspricht einem Anteil von 54 Prozent aller rund 1,16 Millionen Menschen dieser Altersgruppe im Freistaat - untersucht. Jeder zweite Versicherte hatte Bluthochdruck, gut zehn Prozent Herzrhythmusstörungen, sechs Prozent eine Herzinsuffizienz und 8,4 Prozent eine koronare Herzkrankheit. Jeder 13. Versicherte litt an krankhafter Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten in Arterien (Atherosklerose), die ebenso zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können. Männer sind häufiger betroffen, Frauen holten allerdings seit 2016 auf.

Jeweils jeder sechste Versicherte hatte 2021 Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. «Die hohe Anzahl adipöser Menschen ist alarmierend, denn die übergewichtigen Frauen und Männer sind die Diabetiker und chronisch Kranken von morgen», sagte Striebel. Und seit 2016 nehmen der Untersuchung zufolge auch psychische Erkrankungen stark zu, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind, sowie das Suchtverhalten bei Alkohol und Tabak mit einhergehenden Verhaltensstörungen. 15,2 Prozent der Versicherten hatten eine Depression, 8,6 Prozent Angstzustände und 9,6 Prozent Schlafstörungen, jeweils mit Tendenz nach oben.

Kostenfreie Früherkennungsuntersuchungen und Check-Ups werden laut AOK indes nur verhalten genutzt - und auch bei Impfungen sei «noch Luft nach oben».

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