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Demecan begrüßt Cannabis-Pläne

Ein Landwirt hält die Blüte einer Hanfpflanze in der Hand. / Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Ein Landwirt hält die Blüte einer Hanfpflanze in der Hand. / Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Ampel-Regierung will, dass in Deutschland schon bald ganz legal gekifft werden darf. Am Mittwoch stellten Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Agrarminister Cem Özdemir die Pläne zur Schrittweisen Cannabis-Legalisierung vor. Wie sind die Reaktionen in Sachsen?

Das sächsische Unternehmen Demecan hat die geplante schrittweise Cannabis-Legalisierung der Bundesregierung begrüßt. Es sei positiv, dass nun Pläne vorlägen, sagte Co-Gründer Constantin von der Groeben am Mittwoch auf dpa-Anfrage zu den von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Agrarminister Cem Özdemir vorgestellten Plänen.

Das Start-up mit seiner Produktionsstätte im sächsischen Ebersbach ist aktuell eines von drei Unternehmen in Deutschland, die im Auftrag des Staates Cannabis herstellen. Die anderen beiden sind in kanadischer Hand und haben Produktionsstätten in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Die Pläne zur Cannabis-Legalisierung sehen vor, dass in Deutschland künftig der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen straffrei sein sollen. Außerdem will die Bundesregierung den Anbau und die Abgabe der Droge in speziellen Vereinen ermöglichen. Der ursprünglich geplante freie Verkauf von Cannabis für Erwachsene in Fachgeschäften soll erst in einem zweiten Schritt und zunächst in Modellregionen mit wissenschaftlicher Begleitung erprobt werden.

Unternehmer von der Groeben sagte, gut sei vor allem, dass es jetzt einen Zeitplan gebe, an dem die beiden Gesetzentwürfe vorliegen sollten - Ende April und nach der Sommerpause. Dies gebe dem Unternehmen mehr Planungssicherheit. Laut von der Groeben bleibt jedoch zu klären, woher das Cannabis für Vereine kommen soll.

«Die Wertschöpfung muss in Deutschland stattfinden und wir brauchen hier ein klares Bekenntnis der Politik zu Deutschland als Produktionsstandort für Cannabis», sagte von der Groeben. Ziel bei der Legalisierung müsse sein, Gesundheitsschutz und Jugendschutz zu gewährleisten. Dies gehe nur über eine qualitätsgeprüfte Produktion, die kontrolliert und überwacht werde. Aus Sicht von von der Groeben sollte dies ausschließlich in zertifizierten Anlagen in Deutschland passieren.

Demecan produziert derzeit nach eigenen Angaben eine Tonne Cannabis im Jahr für den medizinischen Markt. Allerdings könne das Unternehmen bereits heute die doppelte Menge produzieren, so von der Groeben. Perspektivisch könne die Jahresproduktion auf bis zu 20 Tonnen erweitert werden.

Auch die Leipziger Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta begrüßte den Ampel-Plan. «Endlich liegen umsetzbare Eckpunkte für eine moderne und pragmatische Cannabis-Regulierung vor», sagte die Grünen-Politikerin. Ohne den Druck von Grünen und FDP im Haushaltsausschuss wäre dies nicht möglich gewesen. «Mit der angestrebten Legalisierung des Eigenanbaus entziehen wir den Drogendealern eine wichtige Grundlage, schützen vor gepanschtem Gras, stärken den Jugendschutz und entlasten die Polizei.»

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