Der Corona-Verdachtsfall aus Görlitz hat sich nicht bestätigt. Über einen entsprechenden Labortest informierte der behandelnde Arzt am Samstag auf Anfrage. Die Patientin habe eine «normale Grippe». Die Frau hatte am Freitag die Praxis des Mediziners mit typischen Grippe-Symptomen wie hohes Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen aufgesucht. Da ihr Chef ein Italiener ist, der kürzlich gleichfalls mit Symptomen einer Grippe aus seinem Heimatland zurückgekehrt war, erzeugte der Fall Aufmerksamkeit.
Der Arzt hatte sich über die Kooperation mit den Behörden unzufrieden gezeigt, weil das zuständige Gesundheitsamt zunächst nicht erreichbar war und die Rettungsleitstelle keinen Rettungswagen schickte. «Ich fühle mich im Stich gelassen. Das ist völlig inakzeptabel», hatte der Mann gesagt. Die Rettungsstelle erklärte, dass Rettungsfahrzeuge für lebensbedrohliche Notfälle wie Patienten mit Herzinfarkt gebraucht würden. Deshalb bitte man Patienten mit Corona-Verdacht, erst einmal zu Hause zu bleiben und zunächst den Befund abzuwarten.
In Sachsen gibt es bisher keine Infektion mit dem Corona-Virus. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) rief die Bevölkerung am Freitag in einer Videobotschaft dazu auf, Ruhe zu bewahren. Es gelte vorsichtig zu sein, aber keine Panik zu schüren. Hamsterkäufe seien unnötig. «Sie brauchen keine Einkäufe zu machen, die über das normale Maß hinausgehen», betonte sie.
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