Die Diakonie Sachsen fordert dringend ein Landesaufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan. Das Hilfswerk der evangelischen Landeskirche verwies dazu am Mittwoch in einer Mitteilung auf die «akute Lebensgefahr» für Ortskräfte und alle, die sich für den Aufbau von Demokratie, Menschenrechten und einer kritischen Zivilgesellschaft dort engagierten. Das gelte besonders für Frauen und Mädchen. «Wir dürfen diese Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen», sagte Vorstand Viola Vogel. Es sei ein Gebot der christlicher Humanität, die durch die Taliban akut bedrohten Personengruppen in Sicherheit zu bringen.
Laut Vogel muss zugleich denen Schutz geboten werden, die schon Angehörige im Freistaat haben und teils seit Jahren auf Familienzuzug warten. Dringend nötig seien «großzügige Schutzkontingente und die sofortige Evakuierung dieser besonders gefährdeten Personengruppen». Genügend Städte und Kommunen seien zur Aufnahme bereit und es gebe hinreichend räumliche und finanzielle Ressourcen und Strukturen, um der Verantwortung für den Flüchtlingsschutz auch in Deutschland nachzukommen. «Es ist, neben der notwendigen Empathie für das Schicksal der Menschen, eine Frage des politischen Willens.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH