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Diakonie besorgt über Gründe für Schwangerschaftsabbrüche

Eine Frau hält einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. / Foto: Hannes P. Albert/dpa/Symbolbild
Eine Frau hält einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. / Foto: Hannes P. Albert/dpa/Symbolbild

Die aktuelle Weltlage, die Situation in der Gesellschaft, aber auch die Brüchigkeit von Familien und Partnerschaften beeinträchtigen die Entscheidung zum Kind. Schwangere in den Beratungsstellen gäben für einen gewollten Abbruch immer öfter Zukunftsängste und Vertrauensverlust, dem Nachwuchs ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen, an, wie die Diakonie Sachsen am Dienstag berichtete. Das Vertrauen, dem eigenen Kind eine sichere Zukunft zu ermöglichen, schwinde. «Das ist in dieser Deutlichkeit eine neue Entwicklung!» - und «ein alarmierendes Zeichen».

Die Beratungsstellen seien «Seismografen für gesellschaftliche Entwicklungen», sagte Diakonie-Chef Dietrich Bauer und kritisierte, dass Kinder in der Gesellschaft «viel zu wenig Gewicht» hätten. Er verwies auf fehlende Kitaplätze und Lehrer, keine ausreichenden Kapazitäten in der Kindermedizin oder «das unwürdige Geschachere um die Kindergrundsicherung». Zudem wirke der Umgang mit ihnen in der Pandemiezeit nach. Dabei seien Kinder die Zukunft, sie und ihre Familien müssten «eine hohe Wertschätzung genießen und sicheren Rückhalt haben».

Nach Angaben der Diakonie gab es im vergangenen Jahr 5515 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz Sachsen. Das waren 465 oder fast zehn Prozent mehr als 2021. 2022 gelte indes als «Ausreißerjahr» mit besonders wenigen Abbrüchen. Ihre Zahl aber habe sich im dritten Quartal deutlich erhöht, mit «hoher Wahrscheinlichkeit» wegen des Preisanstiegs bei Lebensmitteln und Energiekosten und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.

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