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Debatte um Wölfe: Linke sehen keinen Anlass für Hysterie

Antonia Mertsching (Die Linke), Landtagsabgeordnete, spricht im Landtag. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Antonia Mertsching (Die Linke), Landtagsabgeordnete, spricht im Landtag. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

In der Debatte um den Umgang mit Wölfen sehen die Linken keinen Anlass für Hysterie. «Vor dem Wolf braucht nicht mal Rotkäppchen Angst haben», überschrieb die aus der Lausitz stammende Landtagsabgeordnete Antonia Mertsching am Donnerstag eine Stellungnahme. Am Vormittag befasste sich der Ausschuss für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Parlamentes mit mehreren Anträgen zum Thema Wolf. Laut Mertsching müsse man mit «ein paar Märchen über den Wolf aufräumen».

«Bisher hat kein Wolf in Deutschland einem Menschen etwas zuleide getan, der Mensch dem Wolf hingegen schon. Immer wieder werden die Tiere gewildert, in einigen Fällen wurden sie sogar enthauptet und ihre Kadaver so abgelegt, dass sie gefunden werden mussten», erklärte Mertsching. Populismus, gepaart mit Fehlinformationen durch mangelnden Faktencheck seien eine ungute Entwicklung für den Wolf und dessen gesellschaftliche Akzeptanz.

«Dass es heute wieder Wölfe in Deutschland gibt, ist gut für die Artenvielfalt und ein Erfolg des Umwelt- und Naturschutzes der letzten Jahrzehnte. Der Mensch ist aufgefordert, sich anzupassen: Wo der Wolf auf den Menschen trifft, liegt es in der Verantwortung des Menschen, dem Raubtier sensibel zu begegnen», argumentierte die Politikerin.

Die AfD hatte sich im Vorfeld der Anhörung unter anderem für eine Bestandsregulierung und selektive Bejagung ausgesprochen. «Weder die Gefahr vor Übergriffen auf Weidetiere noch der Wunsch nach Bestandsregulierung würden durch das Bejagen des Wolfes gelöst werden», betonte Mertsching. Der beste Schutz vor Wolfsübergriffen auf Weidetiere ist ein funktionierender Herdenschutz: «Haben Wölfe gelernt, dass Weidetiere keine leichte Beute sind, meiden sie diese.»

Mertsching widersprach auch der Ansicht, es gebe zu viele Wölfe in Deutschland: «Die Population innerhalb eines Bezugsraums kann nur so lange steigen, wie freie Lebensraumkapazitäten vorhanden sind. Die sind nach einer Studie des Bundesamts für Naturschutz zur Potenzialanalyse möglicher Wolfsterritorien in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft.»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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