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Auf der Suche nach Wärme: Bodenameisen erklimmen Bäume

Bodenameisen verlagern bei niedrigen Temperaturen ihre Nester in die Höhe und erklimmen dabei Baumwipfel. Das konnten Senckenberg-Wissenschaftler aus Görlitz laut einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung nachweisen. Sie fanden Ameisennester der Schmalbrustameise (Temnothorax saxonicus) in Bäumen von Dresdner Parkanlagen und stellten fest, dass die niedrigen Bodentemperaturen zu dem ungewöhnlichen Verhalten der Insekten führen. Eine Studie dazu erschien kürzlich im Fachjournal «Insect Science». Das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz ist auf Bodentiere spezialisiert.

Nach Angaben des Museums haben sich sechsbeinige Insekten in den 100 Millionen Jahren ihrer Evolution an verschiedenste Lebensräume rund um den Globus angepasst und dabei eine Vielzahl von Strategien zum Überleben entwickelt. «So ist es auch bei der von uns untersuchten Ameisenart Temnothorax saxonicus», erklärte Ameisenforscher Bernhard Seifert. Die kleine Ameise sei in Europa gut dokumentiert - an über 40 Orten in Zentraleuropa seien Nester der zwei bis drei Millimeter großen Krabbler gefunden worden - allesamt am Boden.

Der Koautor der Studie, Patrik Fiedler von der Universität Dresden, absolvierte extra einen Kletterkurs, um den Ameisen auf die Spur zu kommen und wurde in den Wipfeln alter Eichen fündig. Die Flucht in die Höhe habe aber auch ihren Preis, hieß es. Auf den Bäumen sei die Konkurrenz um Nahrung und Wohnraum weit härter als am Waldboden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Frank Rumpenhorst

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