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Zukunft der Gewässerverbindungen im Neuseenland ungewiss

Blick auf den gesperrten Störmthaler Kanal zwischen dem Störmthaler See (vorn) und dem Markkleeberger See. / Foto: Jan Woitas/dpa
Blick auf den gesperrten Störmthaler Kanal zwischen dem Störmthaler See (vorn) und dem Markkleeberger See. / Foto: Jan Woitas/dpa

Über Kanäle und Schleusen von einem See zum anderen schippern - das ist die schöne Vision für die Bergbauseen im sogenannten Leipziger Neuseenland. Doch die Realität sieht anders aus.

Das Ziel eines mit Booten befahrbaren Gewässerverbundes aus den gefluteten ehemaligen Braunkohletagebauen südlich von Leipzig scheint derzeit in weite Ferne zu rücken. Mit den Kanälen zwischen den Seen zeichnen sich große Probleme ab. Ein Kanal mit Schleuse zwischen dem Markkleeberger und dem Störmthaler See musste ihm vorigen Jahr wegen Rissen gesperrt werden. Wann er saniert und wieder freigegeben werden kann, ist völlig offen. Ein zweiter geplanter Kanal zwischen dem Cospudener und dem Zwenkauer See steckt in Planungs- und Finanzierungsfragen fest. Wann dort Bagger rollen, ist ebenfalls komplett unklar.

Die Sperrung des 850 Meter langen Störmthaler Kanals mitsamt Schleuse erwischte Tourismusanbieter und Anrainer-Kommunen 2021 kalt. Es seien Deformationen in der Böschung festgestellt worden, hieß es damals. Woran dies liegt, ist auch weit mehr als ein Jahr später noch ungeklärt. Gutachter sollen sich ab diesem August auf Ursachensuche begeben, wie Uwe Steinhuber, Sprecher des Bergbausanierers LMBV, mitteilte. «Die Bearbeitung der Ursachenermittlung wird voraussichtlich im Jahr 2023 abgeschlossen werden.»

Auf der Grundlage dieses Gutachtens soll die LMBV dann ein Sanierungskonzept erstellen. Das muss vom Sächsischen Oberbergamt zugelassen werden. Falls dann noch wasserrechtliche Genehmigungen nötig werden, müsse ein weiteres Planungsverfahren geführt werden. Das alles wird dauern. «Eine kurzfristige Wiedereröffnung des Kanals beziehungsweise der Schleuse ist unrealistisch», so Steinhuber. Das Schleusenbauwerk war 2013 in Betrieb genommen worden.

Der Harthkanal zwischen Cospudener und Zwenkauer See sollte ebenfalls schon längst fertig sein. Doch auf der Baustelle unterhalb der Autobahnbrücke der A38 tut sich nichts mehr. Hier ist ungeklärt, wer die Kosten trägt. Die LMBV beziffert sie auf 150 Millionen Euro und verweist auf «Abstimmungen zwischen Bund und Ländern». Außerdem fehlt auch für den Harthkanal noch die wasserrechtliche Genehmigung.

«Weitere Baumaßnahmen werden somit erst nach Sicherstellung der Finanzierung und Vorliegen einer bestandskräftigen Plangenehmigung begonnen werden können», teilte der bundeseigene Bergbausanierer mit. «Dieser Zeitpunkt ist momentan für die LMBV noch nicht seriös abschätzbar.»

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