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Tourismusverband fordert Millionen-Hilfspaket für Branche

Ein Sachsen-Wappen und der Schriftzug Sächsischer Landtag sind an der Fassade des Landtages angebracht. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv
Ein Sachsen-Wappen und der Schriftzug Sächsischer Landtag sind an der Fassade des Landtages angebracht. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

Der Landestourismusverband (LTV) fordert für die von der Corona-Krise schwer angeschlagene Branche Millionenhilfen. «Wir brauchen wegen der tiefen wirtschaftlichen Einschnitte und der bevorstehenden Rezession ein Stabilisierungspaket für die nächsten drei Jahre», sagte LTV-Präsident Rolf Keil am Donnerstag in Dresden. Der Verband schlägt etwa für die 43 Kur- und Erholungsorte im Freistaat jährlich 13 Millionen Euro zusätzlich als Förderung vom Freistaat vor. Die Kommunen hätten für die Unterhaltung von Bädern, Wander- und Skiwegen deutlich höhere Kosten als andere, so Keil. Der Verband will die Forderungen in die nächsten Haushaltsverhandlungen einbringen.

Nach dem Willen des Verbandes soll zudem das Kultur- und Tourismusministerium in den nächsten drei Jahren jährlich zehn Millionen Euro zusätzlich bekommen - für Werbung, aber auch um Digitalisierung und Innovation in den Betrieben voranzubringen. Zudem setzt sich der Verband für eine vereinfachte Förderpraxis für Unternehmen der Branche und Investitionen im Gastgewerbe ein. Bisher profitierten nur wenige Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe von dem Programm «Regionales Wachstum», hieß es.

Der LTV geht davon aus, dass die Branche in Sachsen in den Monaten März bis Mai durch die Corona-Krise einen Umsatzverlust von rund 1,8 Milliarden Euro verbuchte. Der größte Teil entfällt demnach mit rund 985 Millionen Euro auf den Tagestourismus, rund 815 Millionen Euro auf Übernachtungen. Im Freistaat ging die Zahl der Übernachtungen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43,7 Prozent zurück.

Nach Einschätzungen des Verbandes erreicht die Branche frühestens Ende 2022, eher jedoch 2023 wieder das Niveau wie vor der Corona-Krise. Während derzeit vor allem Camping, Ferienwohnungen und naturnaher Urlaub gefragt ist, leiden Keil zufolge vor allem die Großstädte an den ausbleibenden Touristen aus dem Ausland und dem fehlenden Messegeschäft.

Auf den Trend zum Camping- und Caravanurlaub sollte Sachsen reagieren, der Verband will sich für mehr Flächen für Wohnmobile, besser beschilderte Wanderwege und mehr Angebote für Pilger einsetzen. Zudem sollten kleinere Gasthöfe auf dem Land stärker gefördert werden. «Wenn man wandern geht, gibt es immer weniger Möglichkeiten zum Einkehren», so Verbandsdirektor Manfred Böhme.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Sachsen-Wappen und der Schriftzug Sächsischer Landtag sind an der Fassade des Landtages angebracht. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

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