Dresdner Forschern ist die dreidimensionale Abbildung magnetischer Nanowirbel (Skyrmionen) gelungen. Wie die Technische Universität Dresden am Montag mitteilte, wurden sie dafür von der Europäischen Gesellschaft für Mikroskopie ausgezeichnet. Eine solche Abbildung sei erstmals weltweit gelungen, hieß es. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass diese winzigen Wirbel eigentlich wie Schläuche geformt sind. «Die Skyrmionenschläuche bewegen sich wie Wirbelstürme im Material, und wenn ihnen ein anderer Wirbelsturm zu nah kommt, verändern sie sich», erläuterte der Physiker Axel Lubk.
«Bislang hatte die Fachwelt ausschließlich ein zweidimensionales Bild der Skyrmionen, die viel Potenzial für die neuartige Speicherung und Verarbeitung großer Informationsmengen bieten. Die dreidimensionale Abbildung ist ein echter Meilenstein für die Festkörperphysik», sagte Matthias Vojta, Dresdner Sprecher des Exzellenzclusters «ct.qmat» (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien). Es wird gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen und vereint mehr als 270 Wissenschaftler aus 34 Ländern.
Um Skyrmionen gibt es momentan einen regelrechten Hype in der Informationstechnologie. Bisher werden Informationen vor allem auf Basis von Halbleitern gespeichert und verarbeitet. Leistungsmäßig hat das aber Grenzen. «Die Suche nach Alternativen beschäftigt Forschung und Industrie weltweit, die optische sowie auch die Spintronik genannte magnetische Informationsverarbeitung rücken zunehmend in den Fokus», hieß es weiter. Mit Hilfe magnetischer Wirbel könnten Daten künftig sehr energieeffizient und platzsparend transportiert werden.
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